Mit Kameras bewaffnete Mini-Hubschrauber eignen sich für Landschaftsbilder aus der Vogelperspektive und für spektakuläre Filmaufnahmen. Sie können aber auch für die Überwachung zum Beispiel von Großveranstaltungen eingesetzt werden. Bisher hatten sie allerdings das Problem, dass ihr Gewicht mit der Menge des mitgeführten Treibstoffes oder der Größe der eingebauten Akkus drastisch in die Höhe schoss. Daher waren bislang nur Flüge von ungefähr 20 Minuten möglich, danach musste der Hubschrauber landen, um nachzutanken oder die Batterien aufzuladen. Dank einer Idee der Firmen Ascending Technologies und LaserMotive LLC ist nun keine Zwischenlandung mehr nötig.
Die Lösung ist eine Solarzelle mit einem guten Absorptionsverhalten im Bereich von etwa 900 Nanometern. Diese Zelle wird an der Unterseite des Hubschraubers angebracht und vom Boden aus mit einem Laserstrahl beschossen. Die Solarzelle hat im Wellenlängenbereich des Lasers einen sehr guten Wirkungsgrad von 25 Prozent und versorgt den Mini-Copter mit 200 Watt Leistung. 160 Watt werden direkt für den Betrieb von Rotoren und Kamera verbraucht, die restlichen 40 Watt speisen eine Batterie, die es dem Hubschrauber erlaubt, auch mal außerhalb des Einflussbereichs des Lasers zu fliegen, ohne sofort abzustürzen. In einem Experiment ist es den Entwicklern nun gelungen, den Quadrocopter "Pelican" über 12 Stunden ohne Zwischenstopp in der Luft zu halten.
Damit konnte bewiesen werden, dass das Fluggerät theoretisch unbegrenzt lange Zeit in der Luft bleiben kann. Stefan Eichhorn vom Quadrocopter-Hersteller Ascending Technologies hält diese Methode der Energieübertragung mittels Laser auch für geeignet, um eine permanente Übertragung von mehr als 1000 Watt zu ermöglichen. Das heißt, die verwendeten Hubschrauber werden wohl demnächst noch etwas größer ausfallen können. Bisher zeigten die USA das größte Interesse an den fliegenden Überwachungskameras. Schon ohne die Möglichkeit des unbegrenzten Dauerfluges waren die USA das größte Abnehmerland. Mit der neuen Methode der Energieübertragung per Laser dürfte das Spielzeug für Polizei und Militär noch interessanter werden. (Mirco Sieg)