EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) sieht keine Zukunft für die Photovoltaik in Deutschland. "In Deutschland stößt Photovoltaik an seine Grenzen. Wir sind kein Sonnenland, wo die Bauern auf einmal Orangenplantagen betreiben können", sagte er in einem Interview der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagausgabe). Die Photovoltaik werde in Deutschland nie eine große und kostengünstige Stromquelle in Deutschland sein. Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, sieht dies anders. „Photovoltaik wird künftig neben Windkraft den Hauptanteil der Stromversorgung liefern - in Deutschland genauso wie in Griechenland“, sagte er. Solarstrom werde künftig zu den billigsten Stromquellen gehören. Bei nach 20 Jahren abgeschriebenen Photovoltaik-Anlagen lägen die Kosten nur noch bei 0,5 bis einem Cent pro Kilowattstunde, damit sei Strom aus ebenfalls abgeschriebenen Kohle- und Atomkraftwerken fünf bis zehnmal teurer als Solarstrom.
Oettinger forderte zudem erneut, die Förderung erneuerbare Energien zunehmend europäisch zu koordinieren. Grünen-Politiker Fell warnte, dass der Ausbau von Photovoltaik, Wind und Biomasse in den EU-Ländern nicht gegeneinander ausgespielt werden sollte. Oettinger gefährde mit seinen Forderungen rund 80.000 Arbeitsplätze in der Photovoltaik-Branche sowie die deutsche Technologieführerschaft. (Sandra Enkhardt)