Zum 1. Juli steht der nächste Kürzungsschritt für die Solarförderung an. Allerdings könnte dieser nun ausfallen, da die Nachfrage auf dem deutschen Photovoltaik-Markt eingebrochen zu sein scheint. Die Bundesnetzagentur hat bislang nur Zubauzahlen für die Monate Januar und Februar veröffentlicht. Zwischen März und Mai seien deutlich weniger als 1000 Megawatt neu installiert worden, sagten mit den Zahlen Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Dies werde voraussichtlich dazu führen, dass es keine weitere Kürzung der Solarförderung ab Juli geben werde, hieß es aus Regierungs- und Branchenkreisen weiter. Der Einbruch wird auf eine Verunsicherung in Folge der politischen Diskussionen um die Photovoltaik sowie auf Vorzieheffekte zurückgeführt. So waren 2010 Photovoltaik-Anlagen mit einer Kapazität von etwa 7400 Megawatt in Deutschland installiert worden. Die Bundesnetzagentur wollte sich zum Thema nicht äußern und kündigte an, erst in den kommenden Tagen weitere Zahlen veröffentlichen zu wollen.
Im Bundestag wird derzeit über die EEG-Novelle verhandelt. Noch vor der Sommerpause will die Regierung das Gesetz gemeinsam mit dem Atomgesetz durch das Parlament bringen. Derzeit laufen noch Verhandlungen innerhalb der Koalition, in denen es um Nachbesserungen für die Photovoltaik geht. Zwar ist mittlerweile keine zusätzliche Kürzung der Solarförderung zum März 2012 mehr in der EEG-Novelle vorgesehen, dennoch sind einige Einschränkungen bezüglich der Eigenverbrauchsregelung sowie weitere Vorschriften geplant, die die Erträge von Photovoltaik-Anlagenbetreibern schmälern. Das Kabinett hatte die Gesetzesvorlage bereits am 6. Juni gebilligt. Der Bundesrat, der allerdings bei der EEG-Novelle nicht zustimmungspflichtig ist, hat nun bereits Nachbesserungen gefordert.