Es könnte für Spaniens Photovoltaik noch schlimmer kommen als befürchtet: Mit einer rückwirkenden Mengenbegrenzung für die Produktion bestehender Photovoltaik-Anlagen will die Regierung Zapatero ihr Defizit im Strommarkt ausgleichen. Das wurde nach einem gestrigen Treffen zwischen Spaniens Industrieminister Miguel Sebastián und den Branchenverbänden bestätigt. Wie Javier Breva, Verhandlungsführer für den Verband erneuerbarer Energien (Appa) gegenüber photovoltaik erklärte, sollen künftig pro Kilowatt installierter Leistung nur noch 1.250 Kilowattstunden jährlich vergütet werden, bei Nachführanlagen, egal ob ein- oder zweiachsig, sind es 1.644 Kilowattstunden. Darüber hinaus wird dann der Marktpreis von derzeit 3,7 Cent pro Kilowattstunde gezahlt.
Diese Regelung gilt auch für Altanlagen unter den bestehenden Gesetzen RD 661/2007 und RD 1578/2008. Besonders kritisch wird es für neue Freiflächenanlagen, denn diese erhalten künftig 65 Prozent weniger, wodurch die Förderung in diesem Segment auf 9,08 Cent pro Kilowattstunde fällt. Bei Dachanlagen ab 20 Kilowatt beträgt der Schnitt 25 Prozent, Kleinanlagen bis 20 Kilowatt kommen mit 5 Prozent Kürzung noch relativ glimpflich davon. Damit ist das Tischtuch zwischen Industrieministerium und Branchenverbänden wohl endgültig zerrissen. "Diese Verhandlung war eine einzige Farce", kritisierte Breva das Ergebnis und kündigte eine Klage beim europäischen Gerichtshof an. Weitere Treffen zwischen Ministerium und Verbänden seien nicht vorgesehen; in einer Woche soll das endgültige Gesetz auf dem Tisch liegen. (Luis López)