Das letzte Wort in Sachen Photovoltaik-Anlage an der Kennedybrücke in Bonn ist noch nicht gesprochen. Der in der ehemaligen Bundeshauptstadt ansässige Konzern Solarworld hat sich in den Fall eingeschaltet, nachdem sich die Stadtverwaltung kürzlich aus Rentabilitätsgründen gegen die Installation der Anlage ausgesprochen hatte. Solarworld hat der Stadt Bonn ein neues Angebot mit aktualisierten Daten vorgelegt, wie Marketingchef Milan Nitzschke auf Nachfrage der photovoltaik bestätigte. Das Problem an der Rechnung der Stadtverwaltung sei, dass die Behörde bei ihrer Prüfung mit falschen Zahlen operiert habe. Sie habe die Einspeisevergütung aus diesem Jahr und die Anlagenpreise aus dem Jahr 2007 als Grundlage ihrer Rentabilitätsrechnung genommen. Nach Rechnung der Stadtverwaltung würde sich die Photovoltaik-Anlage damit erst nach mehr als 30 Jahren amortisieren.
„Dies ist nicht zutreffend“, so Nitzschke weiter. Die Zahlen des aktuellen Solarworld-Angebots sprechen eine andere Sprache. Mittlerweile sind die Preise für Photovoltaik-Anlagen drastisch gesunken; deutlich mehr noch als die staatliche Einspeisevergütung seither abgesenkt wurde. Daher muss die Rentabilität neu berechnet werden.
Entscheidung vertagt
Am Donnerstag tagte in Bonn der Hauptausschuss, um über die Photovoltaik-Anlage auf der Kennedybrücke zu beraten. Wie zuvor schon im Bau- und Vergabeausschuss sowie im Projektbeirat Kennedybrücke wurde das Thema vertagt. Die Ausschussmitglieder benötigten mehr Informationen für ihre Entscheidung, verlautete als offizielle Begründung aus dem Presseamt Bonn. Die Stadtverwaltung hat ihre Rentabilitätsrechnung mittlerweile wohl wieder zurückgezogen. Frühestens am 7. Mai wird der Hauptausschuss nun über einen Bau der Photovoltaik-Anlage an der Kennedybrücke entscheiden.(SE)