Die Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt, Weltmarktführer im Parkettanlagenbau, hatte 2007 den Einstieg in die Photovoltaik geschafft. Siebenlagig konnte der Ypsator die Solarmodule laminieren, während herkömmliche Verfahren ein- bis dreilagig arbeiteten.
Als Kommunikationsberater im Maschinenbau bekam ich das Mandat und musste mich in den Medienmarkt der Photovoltaik einarbeiten, in dem Bürkle und ich Neulinge waren. Binnen eines Jahres aber hatten wir dank der technologischen Kompetenz meines Kunden und meiner handwerklichen auch in diesem Markt die Führerschaft erreicht. Dank dieses Renommees bekam ich bald weitere Kunden aus diesem Markt, die projektierten, installierten oder sonstige Dienstleistungen rund um die Photovoltaik erbrachten.
Es herrschte Goldgräberstimmung, meine 2001 gegründete Agentur wuchs von zwei auf fünf Journalisten und fast wöchentlich lernte ich neue physikalische Details, Verfahren und Vertriebsmodelle kennen. Doch mit sinkender staatlicher Förderung wuchs der Druck in der Branche, auf den meine Kunden mit unterschiedlichen Strategien reagierten: Internationalisierung war die eine, Fokussierung auf gewerbliche Kunden die andere Alternative.
2012/13 setzte eine Phase ein, in der mir fast monatlich Kunden die Zusammenarbeit aufkündigten, ihre Budgets halbierten oder aussetzten. Zwei gingen bald darauf insolvent, andere flüchteten in andere Märkte. In dieser Zeit hatte ich Existenzängste und musste mich von zwei Mitarbeitern trennen.
Parallel wurde das Thema aber immer spannender, komplexer und intelligenter: Es ging nicht mehr darum, möglichst viel Strom regenerativ zu produzieren, sondern Aspekte wie Eigenverbrauchsquote, Autarkiegrad und Lastmanagement gewannen an Bedeutung. Zunehmend drehte der Markt von kleinteiligen Privat- zu nachfragestarken Industriekunden, was für mich auch logisch war. Das Gejammere nach Förderung und Subvention war mir ohnehin suspekt. Sympathischer waren mir Vordenker, die Photovoltaik im Kontext von Kältetechnik, Abwärme, BHKW, Speichersystemen und E-Mobilität dachten.
Koop mit Jörg Kachelmann
Mein größter Coup war 2013 die Kooperation mit Wettermoderator Jörg Kachelmann: Gerade aus der Untersuchungshaft entlassen, fragte ich den Gefallenen an, ob er mit meinem Kunden Aton Solar kooperieren wolle. Drei Monate später machten wir den Deal mit einer Pressekonferenz auf der Schwäbischen Alb öffentlich. Binnen 24 Stunden hatten wir 260 Veröffentlichungen, darunter RTL, Bild, SWR und viele andere. 2014 gewannen wir damit sogar einen Medienpreis.
Aktuell arbeitet unsere achtköpfige Agentur für Goldbeck Solar, Riempp GmbH (Energiemanagementsystem Emsyst), Speidel Elektrotechnik und Finanzierer (Leasing, Crowdfunding) in diesem Bereich.
Seit vielen Jahren bin ich für etliche Magazine aus energieintensiven Branchen wie Food oder Kunststoff als Fachjournalist für kohlendioxidneutrale Produktion tätig. Das sorgt für Nachfrage, zumal ich immer wieder Beispiele recherchiere, in denen Investitionen in Energiethemen Renditen von zehn und mehr Prozent erbringen. Teils referiere ich darüber bei Banken, Wirtschaftsprüfern und Verbänden.
Als Theologe ist mir an dem Thema besonders wichtig, dass es um die Bewahrung der Schöpfung geht.
Leonhard Fromm leitet die PR-Agentur Die Medienberater.