Immer mehr Besitzer und Bauherren von Ein- und Zweifamilienhäusern setzen auf Solarstrom. Das geht zumindest aus einer Datenerhebung des Onlinevermittlers für Solaranlagen Aroundhome hervor. Das Unternehmen hat 100.000 Anfragen von Hauseigentümern ausgewertet, die sich für eine Solaranlage interessierten – sowohl zur Miete als auch zum Kauf. Das Ergebnis: Die Zahl derjenigen, die nach der Anfrage immer noch unentschlossen sind, sank von 71 Prozent im Jahr 2018 auf 55 Prozent im Jahr 2019. Demnach haben sich 45 Prozent der Interessenten am Ende tatsächlich für eine Photovoltaikanlage entschieden.
Großes Interesse im Osten
Davon haben 91 Prozent die Anlage gekauft. Nur neun Prozent haben sich für die Miete des Generators entschieden. Das ist vor allem in strukturschwachen Regionen eine Alternative zum Kauf, der vor allem mit hohen Anfangskosten zu Buche schlägt, sich aber innerhalb von wenigen Jahren rentiert.
Dabei zeichnet sich ein deutlicher Trend ab. Denn die Nachfrage nimmt vor allen in den Bundesländern in Ostdeutschland zu. An der Spitze liegen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen. Nur die Hauseigentümer in Nordrhein-Westfalen haben ein ähnlich hohes Interesse an den Solaranlagen gezeigt.
Anfragen gehen schon im Frühjahr ein
Doch es ist nicht nur die Zahl derjenigen gestiegen, die gekauft oder gemietet haben. Vielmehr gehen bei Aroundhome derzeit immer mehr Suchanfragen nach Solaranlagen ein, wie Mathias Klement, Produktleiter beim Onlinevermittler bestätigt. Er verweist darauf, dass in der Regel vor allem in den Sommermonaten zwischen Juni und August ansteigen. In diesem Jahr war das aber anders. Die Zahl der Anfragen stieg schon im Frühjahr spürbar an. „Die Coronakrise leistet dazu ihren Beitrag, denn viele Eigenheimbesitzer machen sich aktuell mehr Gedanken um ihre Häuser und die Energieversorgung, weil sie vermehrt von zu Hause arbeiten und nach Lösungen suchen, um Geld zu sparen“, erklärt Klement die Veränderung.
Grund zur Hoffnung
Er vermutet auch, dass in unsicheren Zeiten das Bedürfnis nach Sicherheit und Unabhängigkeit steige und Photovoltaik mit Speicher versprechen hohe Autarkiegrade. „Die starke Nachfrage ist ein Grund zur Hoffnung“, betont Klement. „Wo die Politik noch Nachholbedarf hat, legen Privatpersonen vor.“ Dies ist umso bemerkenswerter, das nach Angaben von Klement der private Ausbau der Photovoltaik immer noch unter dem Vorurteil des hohen Preises leidet. Doch er betont, dass die Branche in den vergangenen Jahren eine beispiellose Preisreduktion erreicht hat. Zudem wird mit der seit Juli geltenden Mehrwertsteuersenkung die Anschaffung einer Photovoltaikanlage nochmals günstiger. (su)
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