Solar Power Europe hat die BIPV bei der EU Kommission auf die Tagesordnung gesetzt. Im Rahmen der Woche der nachhaltigen Energie hat sie mit Vertretern der Kommission die Chancen der BIPV für die Klimaschutzziele beraten. Dabei kamen auch die Hürden und Lösungsansätze zur Sprache.
Im Rahmen der Woche der nachhaltigen Energie der Europäischen Kommission hat Solar Power Europe auch das Thema der Bauwerkintegration von Photovoltaikanlagen (BIPV) auf die Tagesordnung gehoben. Zusammen mit Vertretern der Energiedirektion der EU Kommission diskutierten die europäischen Branchenvertreter, welche Chancen die BIPV bietet und vor welchen Hürden sie noch steht.
1. Sanierungsquote erhöhen
Zweifellos ist die Aktivierung der Gebäudehülle notwendig, wenn Europa seine Ziele zur Emissionsminderung erreichen will. Schließlich sind Gebäude für 36 Prozent des Kohledioxidausstoßes und für 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich, wie Walburga Hemetsberger, Geschäftsführerin von Solar Power Europe, betont. Dabei reicht es nicht aus, nur die Neubauten in den Blick zu nehmen. „Denn 75 Prozent der Gebäude in der EU wurden gebaut, bevor die Energieeffizienz überhaupt eine Rolle gespielt hat“, sagt Hemetsberger. „Deshalb muss die Sanierungsquote in der ganzen EU von derzeit einem auf mindestens drei Prozent pro Jahr angehoben werden. Bis 2050 müssen 200 Millionen Häuser zu Nullenergiegebäuden werden.“
2. Gebäudezertifikate einführen
Das wird zumindest im Neubau Vorschrift. „Wir bekommen im März des kommenden Jahres ein mächtiges Instrument in die Hand. Denn dann müssen alle Neubauten mit dem nahezu Nullenergiestandard errichtet werden“, sagt Paula Abreu-Marques, Leiterin der Direktion Erneuerbare Energien und CCS-Politik bei der EU Kommission. Als weitere Treiber für die BIPV nennt sie eine höhere Sanierungsrate und die Einführung von Gebäudezertifikaten. Zudem werden die Gebäude in Zukunft intelligenter. Immer mehr Verbraucher können auf die Energieerzeugung durch das Gebäude abgestimmt werden. Damit steigt der Eigenverbrauch und es sinken die Amortisationszeiten der Mehrkosten gegenüber einer herkömmlichen passiven Fassade.
3. Keine Wünsche bleiben unerfüllt
Dass diese Amortisationszeiten immer kürzer werden, betont Eric Scotto, Leiter der Taskforce BIPV bei Solar Power Europe. „Die BIPV brauchte lange Zeit, um wettbewerbsfähig zu werden“, sagt er. „Doch jetzt ist es so weit. Die Photvoltaik ist zu preiswert geworden, dass gegenüber den herkömmlichen Bauteilen konkurrenzfähig ist.“ Zudem sieht er auch die Hürden für die Architektur nicht mehr. Denn inzwischen gibt es keine Wünsche von Architekten mehr, die die BIPV-Industrie offen lässt. „Es gibt keine gestalterischen Grenzen mehr“, sagt Scotto. „Der größte Schritt, den wir in diese Richtung getan haben, war die Entwicklung von farbigen Solarmodulen“, weiß er. Dadurch kann die Photovoltaik nicht nur in Neubauten integriert werden, sondern auch in historische Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen.“ Er sieht das Jahr 2019 als das Jahr der BIPV. (su)
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