Die Fakultät Design der Hochschule Coburg entwickelt derzeit ein solar versorgtes Tinyhouse. Für die Stromversorgung mit Photovoltaik haben sich die Entwickler an IBC Solar gewandt. „Unser Interesse war schnell geweckt, denn die Kombination von Energieunabhängigkeit und nachhaltigen Baustoffen ist auch für uns sehr spannend“, erinnert sich Stratis Tapanlis, der bei IBC Solar für kommerzielle Energiesysteme verantwortlich ist. Der Systemanbieter aus Bad Staffelstein hat daraufhin zusammen mit den Studenten der Hochschule, die das Gebäude im Sommersemester 2021 entworfen haben, ein Solarsystem mit Steuerung und Speicher konzipiert, das die Versorgung des Gebäudes übernimmt. IBC Solar hat auch die Komponenten im Rahmen eines Sponsoring zur Verfügung gestellt.
Nachwachsende Rohstoffe genutzt
Die Idee war, ein CO2-freies Versuchsgebäude zu schaffen, in dem in bewohntem Zustand ein mehrjähriges Energie-Monitoring durchgeführt werden kann. Das Besondere: Das Wohnkonzept sollte nicht nur energieautark funktionieren, sondern auch ohne CO2-emittierende Baustoffe auskommen. „Wir waren sehr beeindruckt von der Gestaltung des Tiny Houses nach Cradle-to-Cradle-Prinzipien mit nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh, Holz und Lehm“, sagt Tapanlis. „Eine nachhaltige Energieversorgung ist eine ebenso wichtige Komponente für Wohnkonzepte der Zukunft. Und dazu tragen wir sehr gern bei.“
Voll mit Solarstrom versorgt
Diese nachhaltige Energieversorgung wollten die Studenten umsetzen. Das Gebäude soll komplett ohne Netzanschluss auskommen und die Energieversorgung wird ausschließlich über die Photovoltaikanlage gedeckt. Der Überschuss an Solarenergie im Sommer soll zusätzlich genutzt werden, um E-Bikes zu laden. Um das zu erreichen, wurden zwölf Solarmodule von IBC mit einer Gesamtleistung von 4,4 Kilowatt installiert. Montiert wurden sie auf einem TopFix 200 Eco auf dem Trapezblechdach des Gebäudes. Um eine autarke Versorgung zu erreichen, haben die Planer zusätzlich einen BYD-Speicher mit einer Kapazität von acht Kilowattstunden in das System integriert. Dank des modularen Aufbaus des Speichers könnte dieser in Zukunft auch erweitert werden, falls das System ausgebaut werden sollte.
Heizung für den Winter integriert
Es wurde auch eine Heizung für den kommenden Winter angeschlossen, und die ersten Gäste konnten im Tinyhouse übernachten. Denn das Versuchsgebäude steht Gastdozenten und Studenten während des akademischen Jahres von März bis Dezember zur Verfügung. Es soll ihnen zeigen, wie energieautarkes und CO2-neutrales Wohnen in der Praxis umgesetzt werden kann. Denn das Konzept des Tinyhousees kommt in immer mehr Anwendungsbereichen zum Einsatz, vor allem bei der Nutzung von kleinen Restflächen in der Stadt, um hier preiswertes Wohnen zu ermöglichen. Zudem lasse sich der Wunsch nach Autarkie in einem Tinyhouse besonders gut verwirklichen – das betrifft auch die Energieunabhängigkeit, die mithilfe von Solarenergie und einem überschaubaren Speichervolumen für das kompakte Wohnkonzept besonders einfach umsetzbar sei, betonen die Projektpartner. (su)