In Schallstadt, einer kleinen Gemeinde im Südosten Deutschlands im Schwarzwald, kurz vor der französischen Grenze entsteht ein Vorzeigeprojekt der Architektur der Zukunft. Denn der Solararchitekt Rolf Disch, der schon 2006 mit der Solarsiedlung in Freiburg ein erstes Großprojekt der BIPV realisiert hat, hat vier Häuser entworfen, die nicht nur einen deutlichen Hinweis auf die gestalterische Zukunft der Architektur geben. Sie werden auch energetisch auf dem modernsten Stadt der Technik sein. Das berichtet das Architekturportal Solar Age.
Solarmodule betonen die Linie der Fassade
Die Gebäudezeile mit einer Länge von etwa 115 Metern wird in vier einzelne Mehrfamilienhäuser unterteilt. Die Häuser mit 83 Wohneinheiten und vier Ladengeschäften werden den Plusenergie-Standard erreichen, also bilanziell mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Dafür sorgen die Solaranlagen, die einerseits als Balkonbrüstungen auf der straßenabgewandten Gartenseite der Fassade ein ganz besonderes Erscheinungsbild geben. Denn dadurch werden die mäandernden Balkonstreifen deutlich betont, die der ohnehin schon aufgelockerte Fassade eine zusätzliche Dynamik verleihen.
Das Dach scheint leicht wie ein Blatt
Dazu kommen noch die Solaranlagen, die flach auf den Dächern liegen und dem gesamten Gebäudeensemble wie ein Blatt zur Leichtigkeit verhelfen. Zusammen mit den solaren Überdachungen der Tiefgaragen erreichen die Solaranlagen der Gebäude eine Gesamtleistung von 470 Kilowatt. Das reicht aus, um den gesamten Energiebedarf der Gebäude abzudecken. Denn diese sind einerseits auf einen minimalen Verbrauch getrimmt. Andererseits wurde ein Speicher mit einer Kapazität von 120 Kilowattstunden installiert, der den nicht sofort verbrauchten Solarstrom zwischenlagert. Dieser Speicher ist modular aufgebaut und kann später bei Bedarf erweitert werden. Dazu kommt noch perspektivisch die Möglichkeit, die Akkus der Elektroautos zu nutzen, die in Form eines Carsharing-Angebots zum Wohnen in den neuen Gebäuden dazukommen.
Zukunft schon jetzt mitplanen
Für Rolf Disch ist das eine Selbstverständlichkeit als Architekt. Denn die Branche hat eine riesige Verantwortung, realisiert sie doch die gebaute Umwelt für die nächsten Jahrzehnte und muss jetzt schon die Herausforderungen des Klimawandels ernster nehmen als andere Branchen mit ihren Produkten, die eine kürzere Lebensdauer erreichen.„Architekten und Bauträger treffen eine Wahl: Mit jedem Strich, den sie zeichnen, mit jedem Euro, den sie in die Hand nehmen, heizen sie am Ende entweder das Klima auf oder sie helfen bei der Eindämmung des Klimawandels”, erklärt er seinen Antrieb, seit Jahrzehnten schon auf klimafreundliche Bauweise zu setzen.
Wie das komplette Energiekonzept aussieht, erfahren Sie im Newsroom von Solar Age. Dort finden Sie auch noch weitere Referenzen von Plusenergie-Gebäuden in der Projektdatenbank. Diese können Sie nach Registrierung als Club Member kostenlos nutzen. (su)
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