Die Entwickler bei Opvius sind dem Problem auf die Schliche gekommen, warum die organischen Solarfolien sehr unterschiedlich auf geringer werdende Lichteinstrahlung reagieren. Sie haben ihre Erkenntnisse auch gleich im Fertigungsprozess umgesetzt.
Die organische Photovoltaik (OPV) ist eine der Technologien der dritten Generation. Vor allem in der Gebäudeintegration können die organischen Solarfolien ihre Stärken – trotz immer noch geringer Effizienz – ausspielen. Denn eine dieser Stärken ist das gute Schwachlichtverhalten. Sie produzieren auch bei geringer Sonneneinstrahlung immer noch Strom, wenn die anderen Technologien bereits aufgegeben haben.
Leckströme verschlechtern Schwachlichtverhalten
In der Vergangenheit verhielten sich die OPV-Folien aber sehr unterschiedlich bei geringer Lichteinstrahlung, selbst wenn sie aus einer Herstellungsserie kamen. Der Hersteller von OPV-Folien Opvius ist den Schwankungen der Güte des Schwachlichtverhaltens aber jetzt auf die Schliche gekommen. Die Entwickler des Produzenten in Kitzingen haben herausgefunden, dass die Unterschiede durch unterschiedliche Leckströme beziehungsweise dem sogenannten Shuntwiderstand verursacht werden. Je größer der Leckstrom ist, desto stärker sinkt die Leistung bei zurückgehender Sonneneinstrahlung und das sogar überproportional. Das heißt, die Leistungseinbußen sind bei einem großen Leckstrom umso gravierender, je geringer die Intensität des einfallenden Lichts ist, beschreiben die Entwickler von Opvius den Zusammenhang. Bei voller Einstrahlung haben die Folien allerdings die volle Leistung, die unter Standardtestbedingungen gemessen wurden.
Produktion optimiert
Die Kitzinger haben diese Ergebnisse gleich in ihre Produktionslinie umgesetzt. „Infolge der Optimierung unserer Produktionsprozesse ist es uns unter Beibehaltung aller standardmäßig eingesetzten Materialien gelungen, die Prozesse in der Fertigung so auszulegen, dass nun nahezu alle Module einer Fertigungsbatch identische und auch niedrige Leckströme zeigen“, erklärt Sebastian Meier, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Opvius. „So können wir nun unter geringen Lichtintensitäten von gerade einmal 100 Lux noch immer nahezu die theoretisch größtmögliche Spannung gewährleisten.“ Zum Vergleich: Arbeitsschutzrechtlich ist in Büros eine minimale Lichtintensität von 200 Lux vorgeschrieben. (su)