Mit der Erweiterung seiner Fertigungskapazitäten wird Asca in der Lage sein, größere Projekte zu realisieren und auf Anfragen schneller zu reagieren. Mit den laufenden Investitionen und Patentlizenzen soll die organische Photovoltaik (OPV) schneller in den Markt kommen.
Zudem überarbeitet das Unternehmen derzeit die Software zum Design der Elemente. Die Software vereinfacht das elektrische Layout der Module und nutzt Kundenzeichnungen zur Eingabe.
Zusammen mit der neuen Laserstrukturierung wird die Planungssoftware in die Produktion im französischen Nantes integriert. Auf diese Weise will Aaca maßgeschneiderte Module produzieren und bis zu einer Million Quadratmeter im Jahr herstellen.
Fertigung von der Rolle
Asca gehört zur französischen Armor-Gruppe und nutzt in Nantes ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren, um die Folien zu beschichten. Die jüngste Investition wird von der französischen Regierung bezuschusst. Um sich breit aufzustellen, hatte Asca Ende 2021 ein großes Paket von Patenten von Merck übernommen, in dem es um Druckverfahren für organische Solarelemente geht.
Für diese Patente werden sukzessive Lizenzen vergeben, um die Technologie auszubauen und zu industrialisieren. Ziel ist es, den Markt für organische Photovoltaik in Schwung zu bringen.
Leicht integrierbar in die Gebäudehülle
Der organische Solarfilm von Asca lässt sich leicht in die Hülle von Gebäuden integrieren, um sauber und lokal Energie zu produzieren. Seit dem Start der Aktivitäten in der Photovoltaik im Jahr 2008 hat die Armor-Gruppe mehr als 100 Millionen Euro aus eigenen Geldmitteln investiert, etwa für Forschung und Entwicklung, Pilotversuche und Produktionstechnik.
Ascas Fertigungskapazität für OPV beträgt derzeit eine Million Quadratmeter pro Jahr. Das 60-köpfige Team verteilt sich auf Standorte in Frankreich und Deutschland. Die Muttergesellschaft Armor ist auf Tinten und Dünnfilmbeschichtungen spezialisiert. So stellt die Firmengruppe unter anderem Thermotransferbänder für den Datendruck auf Etiketten und Verpackungen her. Armor hat rund 2.450 Mitarbeiter in mehr als 20 Ländern. 2020 wurde ein Umsatz von 372 Millionen Euro erwirtschaftet.
In Sicherheitsgläser integrierbar
Die organischen Solarelemente lassen sich zudem auf einfache Weise in Solarfassaden aus Sicherheitsglas integrieren. Die Firma BGT Bischoff Glastechnik aus Bretten bei Karlsruhe bietet die transparenten Glasmodule ab sofort für die Baubranche an. Neben den OPV-Komponenten übernimmt Asca die planerische Systemintegration von der Kabelführung über die Anschlusstechnik bis zum Wechselrichter. Der Sonnenstrom wird ins Netz eingespeist oder direkt im Gebäude verbraucht.
Fassaden erzeugen Energie
Während die Balustraden von innen transparent sind, ist der Sichtschutz von außen gewährleistet. „Mit den Glasbalustraden schließt Asca eine Lücke im Fassadenbau“, erläutert Martin Sulzer, Leiter des technischen Vertriebs bei BGT. „Erstmals können die Sicherheitsgläser von Hochhäusern Energie erzeugen. Weil die Module eine ansprechende Optik bieten, eignen sie sich optimal für Fassaden.“
Im Unterschied zu herkömmlichen kristallinen Solarzellen sind die organischen Solarfolien biegsam, flexibel, transparent und gestaltbar. Die Solarfolie lässt sich blau, grün, grau oder rot produzieren. „Wir können jede
beliebige Form einer Solarzelle herstellen“, erklärt Hermann Issa, Projektmanager von Asca. „Somit werden wir Bestandteil der Architektur und des Designs.“
Ein Wohnhaus in Stuttgart
Steht das Design, lässt sich das System innerhalb von rund zehn Tagen planen. Die ersten Glasbalustraden mit integrierten Solarfolien gingen im Mai 2022 an Eigentumswohnungen im Stuttgarter Stadtteil Möhringen in Betrieb. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt die Leistungsfähigkeit unserer Balustraden zeigen können“, sagt Issa. „Damit beweisen wir, dass unsere Technologie im kommerziellen Wohnungsbau hervorragend funktioniert.“
Asca
Oberlicht aus organischen Solarzellen
Das farbenfrohe Sonnendach des niederländischen Pavillons auf der Expo in Dubai wurde von Asca geliefert. Die Oberlichter bestehen aus transparenten organischen Photovoltaikelementen (OPV). „Die grafische Gestaltung der Solarzellen mit einem farbigen Moiré-Effekt zeigt, dass sie nicht nur Energie produzieren, sondern auch ein echtes Kunstwerk sein können“, kommentiert Solardesignerin Marjan van Aubel. Zudem lassen die Module ausreichend Licht durch, um Pflanzenwuchs zu ermöglichen.
Für die organischen Solarelemente werden feine Tintenschichten auf dünne PET-Folien gedruckt. Da die Lösungen leicht und einfach zu transportieren sind, können die Solarmodule zerlegt und neu montiert werden. Nach der Expo werden sie andernorts aufgebaut.