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Webinar

Ans Blech geschraubt

Trapezblech ist ein sehr gern verwendetes Material beim Bau von Industriegebäuden – vor allem für die Gebäudehülle. Bei der Installation von Photovoltaikanlagen auf Trapezblechen ging es in der Solarbranche bisher aber vor allem um Dächer. Montagesysteme dafür sind in Hülle und Fülle am Markt verbreitet.

Doch zunehmend fangen die Hersteller an, diese Systeme auch für Trapezblechfassaden zu adaptieren und einzusetzen. So hat K2 Systems bereits im vergangenen Jahr eine Lösung für Trapezblechfassaden auf der Intersolar vorgestellt. Im gut besuchten Webinar mit der Redaktion der photovoltaik haben Haris Mulalic vom Produktmanagement Fassade und Rainer Burkhardt vom technischen Vertrieb bei K2 Systems gezeigt, wie das System an der Fassade angebunden wird und worauf bei der Planung und Installation zu achten ist.

0,4 Millimeter sind Minimum

K2 Systems hat für die Anbindung an Trapezblechfassaden zwei verschiedene Systeme im Portfolio. „Dabei ist die Basis immer unsere Multirail, die schon aus dem Schrägdachbereich bekannt ist“, erklärt Rainer Burkhardt. Haris Mulalic ergänzt: „Da die Multirails immer mit dem Sickenverlauf von oben nach unten montiert werden können, ist die Lösung für quer verlaufende Sicken nicht geeignet.“

Jede dieser Multirails wird an der Fassade mit bis zu vier bauaufsichtlich zugelassenen Dünnblechschrauben mit Dichtscheibe am Trapezblech befestigt. Diese ist für Stahlbleche mit einer Mindeststärke von 0,4 Millimeter geeignet. Wird das Trapezblech als Fassadenverkleidung genutzt, sollte es aber ohnehin dicker sein.

Gut hinterlüftet

Sind die Multirails an der Fassade befestigt, hat der Handwerker die Wahl: Entweder er befestigt eine Einlegeschiene von K2 Systems an den Rails oder er schraubt direkt auf die Multirails die Modulklemmen. Das hängt vor allem von den ästhetischen Vorstellungen des Immobilieneigentümers ab. Denn die Einlegeschiene ist zwar teuer. Doch damit sehen die Solaranlage und die gesamte Fassade hochwertiger aus, als wenn die Module mit Klemmen direkt auf die Multirail geschraubt werden.

Verwendet der Monteur die Einlegeschiene, baut er quer mit einem Kreuzverbinder auf den Multirails auf. Die Einlegeschiene hat eine Höhe von wahlweise 30 oder 40 Millimetern. Beide reichen aus, damit die Modulfläche ausreichend Abstand zur Fassade hält. So kann die warme Abluft von den Modulen nach oben abströmen. Dieser Aufbau und diese Komponenten sind den Installateuren schon von den Dachsystemen von K2 bekannt.

Klappern verhindert

Neu für die Fassade ist ein Antislip-Clip. Dies ist ein kleines, u-förmiges Bauteil, das unterhalb der Kreuzverbinder auf die Multirail geschraubt wird. Es bietet einen zusätzlichen Schutz gegen das Abrutschen der Einlegeschienen. Die restlichen Komponenten wie den Fixstopp, der das Wandern der Einlegeschiene im Kreuzverbinder verhindert, den Terragrif für den Potenzialausgleich, den Endstopp, der verhindert, dass die Module aus den Schienen herausrutschen, und die Schienenverbinder kennt der Handwerker schon von der Schrägdachvariante.

Für das Fassadensystem hat er allerdings noch ein Modulsafety. Dies ist ein T-förmiges EPDM-Gummistück. Es wird so in die Einlegeschiene geklemmt, dass der senkrechte Schenkel zwischen zwei Modulen liegt. Dadurch verhindert es, dass die Module in der Fassade klappern und zwei benachbarte Paneele aneinanderreiben. Es schafft einen minimalen Spalt zwischen den Modulen von wenigen Millimetern.

Gängige Rahmenhöhen möglich

Die andere Variante, bei der die Module direkt mit der Klemme auf der Multirail befestigt werden, ist ähnlich aufgebaut. Der Handwerker lässt hier nur die Einlegeschiene mit allen ihren Einzelteilen weg und nutzt stattdessen die „Facade Clamps“. „Mit diesen Klemmen decken wir Rahmenhöhen der Module von 30 bis 40 Millimeter ab“, sagt Haris Mulalic.

Um die Module gegen Abrutschen zu sichern und um die Arbeit zu erleichtern, ist die Montage aber im Vergleich zum Dachsystem etwas anders. Denn bevor der Handwerker die Klemmen montiert, dreht er eine Einlegemutter in die Multirail und schraubt darauf den „Facade Modul Support“ und unter diesen noch den Antislip-Clip.

Auch für andere Bleche geeignet

Der Modulsupport ist ein kleiner Metallhaken, in den der Installateur bei der Montage das Modul am Rahmen einhängen kann. So ist es leicht fixiert und er kann die Modulklemme einfacher montieren und festziehen, ohne dass er zusätzlich das Modul an der Fassade halten muss. Danach übernimmt der Modulsupport die Aufgabe einer zusätzlichen Abrutschsicherung.

Beide Varianten sind sowohl für neue als auch für bestehende Gebäude geeignet. Mit der Lösung erschließt sich K2 Systems den großen Markt der Industriefassaden, der einfacher zu erschließen ist als die architektonisch aufwendigeren Wohngebäude, wo oftmals Sondermodule zum Einsatz kommen. K2 Systems hat mit dem Wall PV ein System geschaffen, in dem Standardmodule sehr schnell in die Fassade integriert werden können. Diese müssen in Deutschland ab einer Fassadenhöhe von mehr als 3,5 Meter bauaufsichtlich zugelassen sein. Anhand einiger Referenzen hat Haris Mulalic gezeigt, wie die Anlagen nach der Montage aussehen und welche Vorteile sie haben.

Durch die senkrechte Montage der Module sind sie im Winter besser zur dann tiefer stehenden Sonne ausgerichtet als Paneele, die auf dem Dach aufgeständert wurden. Zudem bleibt kein Schnee auf den Modulen liegen, sodass sie gerade dann sehr viel Strom produzieren, wenn in den Gebäuden viel Energie gebraucht wird.

Von Experten geplant

Die Wall PV ist derzeit noch nicht in die Planungssoftware K2 Base integriert. In Zukunft wird es ein eigenes Planungstool geben, das in die Plattform My K2 integriert wird. Derzeit planen die Experten von K2 die Anlagen. Dazu muss der Handwerker entsprechende Angaben übermitteln, die er in vorbereitete Checklisten einträgt. Dazu gehören neben dem Standort unter anderem auch die Höhe und andere Daten des Gebäudes. Natürlich brauchen die Planer bei K2 auch den Sickenverlauf und Detailangaben zur Fassadenverkleidung wie Stärke des Bleches sowie die Höhe und die Abstände der Profile.

Aus diesen Angaben errechnen die Planer auch die Anzahl der notwendigen Anbindungen an die Fassade. Diese ist an den Rändern höher als in der Mitte. Natürlich müssen die Gebäude selbst statisch so ausgelegt sein, dass die Fassaden die zusätzliche Last der Photovoltaikanlage tragen können. Aktuell können die Experten von K2 Systems Anlagen für Fassadenhöhen von bis zu 200 Meter auslegen. Da die Multirail ausschließlich auf der vorgehängten Blechhaut des Gebäudes befestigt wird, hat sie keinen Einfluss auf die Wärmedämmung der Fassade.

Wer nicht live beim Webinar dabei sein konnte, kann sich die Aufzeichnung kostenlos anschauen. Sie bietet weitere Details, au0erdem können Sie die Montage des Systems in Bild und Ton verfolgen. Die Aufzeichnung ist hier zu finden:

Das System mit Fassadenklemmen ist einfacher als das System mit der Einlegeschiene. Der kleine Support unter der Modulklemme verhindert das Verrutschen der Paneele während der Installation.

Foto: Velka Botička

Das System mit Fassadenklemmen ist einfacher als das System mit der Einlegeschiene. Der kleine Support unter der Modulklemme verhindert das Verrutschen der Paneele während der Installation.

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