Seit Ende März 2023 haben die Bauarbeiten am Hauptsitz von Energie 360 Grad begonnen. Dabei wird das Gebäude mit Dach- und Fassadensolaranlagen bald rund die Hälfte des jährlichen Strombedarfs selbst decken können. Die Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) änderte inzwischen aber ihre Bewilligungspraxis für PV-Fassaden: Bei Gebäuden, die höher als elf Meter sind, brauchte es neu zwingend den Nachweis, dass sich ein Brand der Solarmodule nicht über mehr als zwei Stockwerke ausbreiten kann.
Erfolgreiche Tests mit Brandriegeln aus Stahl
Energie 360 Gard hat als betroffenes Unternehmen, und zusammen mit dem Amt für Hochbauten und weiteren Fachleuten, einen Brandversuch zur Erlangung dieses Nachweises durchgeführt. Dazu wurde in der Prüfanstalt MFPA Leipzig zweimal eine rund 7,5 mal 4 Meter große Testfassade aus Solarmodulen aufgebaut und unter kontrollierten Bedingungen in Brand gesetzt.
Der erste Brandtest verlief, ohne Erfolg: Der Brand weitete sich ohne eine zusätzliche Konstruktion auf die oberen Bereiche aus. Der zweite Brandtest, bei dem Stahlbleche als horizontale Brandriegel zwischen den einzelnen Modulen wirkten, verlief nach den vorgegebenen Testkriterien der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen positiv. „Energie 360 Grad wird als erstes Unternehmen unter den neuen Auflagen eine PV-Fassade realisieren“, frohlockt Geschäftsführer Jörg Wild. Noch bedarf es aber ein wenig Geduld: Der Bau der Solarfassade steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der schriftlichen Bestätigung der Baubewilligung. (nhp)
Weitere aktuelle News:
Swissolar vereinfacht Brandschutznachweis von Solarfassaden
BVS: So schützen sich Installateure und ihre Kunden vor Bränden