Dabei geht es um Deutschlands Wohlstand. Die Energieversorgung unserer Wirtschaft auf ökonomische und ökologische Fundamente zu stellen, entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Wer sich dieser Kenntnis verschließt, steuert die Industrienation in eine schwere Wirtschaftskrise. Freilich wird es dann nicht die dominierende Regierungskoalition sein, die diese Malaise ausbaden muss.
Und wer den Eigenverbrauch von Mieterstrom aus Solaranlagen mit der EEG-Umlage verteuert, schraubt die Spirale der Mieten und Betriebskosten weiter nach oben. Millionen Menschen in diesem Land müssen blechen, um den Energiekonzernen den Hals zu retten. Die soziale Schere wird weiter auseinander klaffen. Das sei an dieser Stelle einmal klar gesagt. Wenn der Wind härter weht, soll niemand unken: Hätten wir es doch vorher gewusst!
Noch ist Zeit, einzugreifen. Am kommenden Samstag treffen sich Zehntausende im Berliner Regierungsviertel, um gegen die Reformpläne von Gabriel und Merkel zu protestieren. Motto der geplanten Großdemo: Die Energiewende darf nicht kentern! Wir erweitern den Solgan: Die Bremser entern! Nach guter alter Freibeutersitte! Nach Sitte der Bürgerbewegung, die schon ganz andere Mauern eingerissen hat.
Aber sachte, das parlamentarische Verfahren steht noch am Anfang. Seite an Seite mit dem Sultan von Oman schauen wir zu, lernen viel über die tatsächliche Effizienz der politischen Kaste in diesem Land. Am 23. Mai wird sich der Bundesrat erstmals mit dem Gesetzentwurf befassen. Die zweite und dritte Lesung sind für den 26. Juni geplant. Am 1. August soll das neue EEG in Kraft treten. Klar ist bereits jetzt: Die vermutlich letzte Rallye im Photovoltaikgeschäft rollt an. Sommerferien gibt es in diesem Jahr frühestens im August.