Die österreichische Technologieplattform Photovoltaik hat den ersten Innovationsaward für gebäudeintegrierte Photovoltaik verliehen. Insgesamt wurden vier Projekte mit dem Preis prämiert.
Auf dem diesjährigen Frühjahrskongress von PV Austria hat die Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) herausragende Projekte mit dem österreichischen Innovationsaward bauwerkintegirerte Photovoltaik prämiert. „Die Photovoltaik ist der Nische entwachsen und wird zur führenden Stromerzeugungstechnologie“, erklärt Hubert Fechner, Vorsitzender der TPPV. „Wir brauchen einen Weg, die Photovoltaik zu integrieren und das im doppelten Sinn. Wir müssen sie ins Energiesystem integrieren, aber wir müssen sie auch in die Gebäude integrieren. Österreich muss bis 2050 30 Gigawatt Photovoltaikleistung installieren. Um das umweltverträglich zu gestalten, sollten die Anlagen in die ohnehin schon bebaute Umwelt integrieren. Das halten wird ganz wichtig für die gesellschaftliche Akzeptanz“, begründet Fechner die Ausschreibung eines BIPV-Innovationsawards.
Innovative Fassade ausgezeichnet
Von den 51 eingereichten Projekten hat die internationale Fachjury die Gewinner in den drei ausgeschriebenen Kategorien bestimmt. In der Kategorie Büroneubau entschieden sich die Preisrichter für das Bürogebäude des Windkraftprojektierers Püspök in Parndorf. Die Jury hat die Kombination aus ästhetisch innovativer Lösung und dem stimmigen Gesamtenergiekonzept überzeugt.
Preis für das Gebäudeenergiekonzept
In der Kategorie Sanierung hat das Chemiehochhaus der TU Wien gewonnen. Auch hier war es die Kombination einer riesigen Solarfassade, in die das Gebäude während der Sanierung im Jahr 2015 komplett eingehüllt wurde, und einem umfassenden energetischen Gesamtkonzept, was die Juroren auszeichneten. Schließlich ist das Gebäude das weltweit erste Plus-Energie-Bürohochhaus. Die Preisrichter hoben zusätzlich die Vorbildwirkung in der Sanierung mit Aspekten der Übertragbarkeit und Wiederholbarkeit hervor.
Ziegelrote Fassade hat überzeugt
In der Kategorie Wohnneubau haben sich die Juroren für das erst jüngst fertiggestellte Wohnhaus Solaris in der Seestraße in Zürich entschieden. Für dieses Projekt hat Ertex Solar aus dem niederösterreichischen Amstetten 1.300 Module nach Anforderungen der Architekten von Huggenbergerfries hergestellt. Denn das Gebäude sollte sich in die Umgebung einfügen. Deshalb hat Architekt Adrian Berger das Gebäude in ziegelrote Solarmodule eingekleidet. Zusätzlich wurden die Module mit einem speziellen Frontglas bestückt. Die Oberfläche dieses Frontglases ist mit prismenförmigen Rillen strukturiert, so dass auch bei geringer Sonneneinstrahlung Streulicht auf die dahinter liegenden Solarzellen geworfen wird. Dadurch können die Ertragseinbußen auf ein Minimum reduziert werden – trotz des dünnen Digitaldrucks, der die dahinter liegenden Solarzellen verschattet.
Sonderpreis für spezielle Fassade
Mit dem Sonderpreis für herausragende Fassadengestaltung hat die Jury das neue NEW Blauhaus in Mönchengladbach ausgezeichnet. Damit prämieren die Juroren die spezielle Fassadenlösung, die die Gestaltungsmöglichkeiten der Photovoltaik aufzeigt. Die Module kamen ebenfalls von Ertex Solar. (su)