Heliatek hat auf die profilierte Stahlhaut eines Fermenters einer Biogasanlage organische Solarfolien aufgebaut. Die Anlage belastet die Statik des Bioreaktors kaum zusätzlich und kommt ohne Hinterlüftung aus.
Der Dresdner Hersteller von organischen Solarfolien Heliatek hat eine neue Fassadenanlage installiert. Den Fermenter einer neuen Biogasanlage von RWE im rheinländischen Bergheim-Pfaffendorf haben die Dresdner mit 95 Quadratmeter ihrer blauen und opaken Solarfolie ausgestattet. Sie haben sie direkt auf das profilierte Stahlblech der Außenhaut des Fermenters geklebt. Dieser Ansatz sei technologisch einzigartig, betonen die Dresdner. Dabei ist das geringe Gewicht der organischen Solarfolien von ausschlaggebender Bedeutung, dass die Module auch auf der bereits bestehenden Fassadenstruktur hält und die Fassade selbst statisch kaum zusätzlich belastet.
Die Anlage dient als Testprojekt für die Folie selbst als auch für die Installation. Insgesamt leisten die 180 organischen Solarfolien 5,4 Kilowatt. „Wir freuen uns sehr, mit unserem Partner dieses weltweit erste Projekt dieser Art umsetzen zu können und somit neue Standards im Bereich gebäudeintegrierter organischer Photovoltaik (BIOPV) bei Industrieanlagen zu setzen“, erklärt Thibaud Le Séguillon, Geschäftsführer von Heliatek, bei der Einweihung der Anlage.
Vorteile an bestehenden Fassaden
Neben dem geringen Gewicht, das die Installation erst möglich machte, spielen die organischen Solarfolien gerade an der Fassade ihre Stärken aus. Heliatek betont vor allem das gute Schwachlichtverhalten, das für die Stromproduktionvon Vorteil ist. Zudem komme die Anlage komplett ohne Hinterlüftung aus, weil die organischen Solarfolien ein stabiles Hochtemperaturverhalten aufweisen. Nur so seien solche Installationen wie die auf dem Fermenter der Biogasanlage möglich. (Sven Ullrich)