In Österreich verzeichnet die Photovoltaikbranche eine riesige Nachfrage nach kleinen Solargeneratoren für Eigenheime. Inzwischen ist der Fördertopf für dieses Segment schon halb leer – einen Monat nach Beginn der Unterstützung.
In Österreich ist die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen für das Eigenheim weiterhin gefragt. Der Fördertopf, den der Klima- und Energiefonds (Klien) gefüllt hat, leert sich zusehends, wie der Bundesverband PV Austria mitteilt. Bereits einen Monat nach Beginn der Förderung ist schon die Hälfte der Mittel reserviert. Der Klien hat das Unterstützungsprogramm für Kleinanlagen am 29. Mai dieses Jahres gestartet. „Die Förderung schmilzt weg wie ein Schneemann im Juni!“, sagt Hans Kronberger, Präsident von PV Austria. Der Verband rechnet damit, dass das Fördervolumen etwa Mitte August ausgeschöpft ist. Da sich gegen Ende eines Förderzeitraums der Andrang erfahrungsgemäß verstärkt, empfehlen die Branchenvertreter, den Förderantrag alsbald zu stellen.
Regierung setzt die falschen Akzente
Kronberger führt die rapide Leerung des Fördertopfes aber nicht nur auf die hohe Nachfrage nach Solaranlagen zurück, sondern auch auf die die Kürzung des Fördervolumens von acht Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 4,5 Millionen Euro in diesem Jahr. PV Austria erinnert daran, dass die österreichische Bundesregierung in ihrem Regierungsprogramm die hundertprozentige Versorgung mit erneuerbarem Strom bis zum Jahr 2030 versprochen hat. Das hatte sie in einem Regierungsbeschluss am 28. Mai bestätigt. „Damit hat die Regierung zwar ein großes Versprechen gegeben, aber eine gegenteilige Handlung gesetzt!“, kritisiert Vera Immitzer, Generalsekretärin von PV Austria. Denn gerade die Förderung für das bisher sehr starke Segment der Kleinanlagen zu stutzen, wird kaum dazu beitragen, das anvisierte Ziel zu erreichen. Zudem ist es bisher die einzige Handlung, die die Regierung im Rahmen ihrer Klimastrategie umgesetzt hat und die ist ausgerechnet auch noch kontraproduktiv.
Petition für mehr Sonnenstrom gestartet
Dennoch geht Immitzer davon aus, dass sich die installierte Photovoltaikleistung in Österreich in diesem Jahr verdoppeln wird. Sie führt das auf die kleine Ökostromnovelle der Vorgängerregierung zurück, durch die endlich der Betrieb von gemeinschaftlichen Solaranlagen und vor allem von Mieterstromanlagen möglich wird. Um der jetzigen Regierung Beine, dass sie die vereinbarten Ziele auch endlich angeht, hat PV Austria die Petition „Sonnenstromwende JETZT – Gut Ding braucht Eile“ ins Leben gerufen. Der Verband stellt hier drei Hauptforderungen. „Leidtragend ist unter anderem das Errichtergewerbe, für das durch die ‚Stop-and-Go‘ Förderungen kurzfristig ein größeres Auftragsvolumen entsteht und danach die entsprechenden Photovoltaikspezialisten wieder entlassen werden müssen“, fasst Hans Kronbergerdas Problem zusammen, dass die Regierung die falschen Akzente setzt oder gar nicht tätig wird. (su)