Die österreichische Regierung hat die vierte Ausschreibung für die „Stadt der Zukunft“ gestartet. Damit fördert Wien unter anderem die Entwicklung von optimierten Eigenverbrauchslösungen von Solarstrom. Im Zentrum steht dabei, die Klimauswirkungen des Lebens in dicht besiedelten Gebieten zu senken.
Das Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die Ausschreibung für Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Stadt der Zukunft“ gestartet. Bis zum 30. März 2017 können sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit ihren Projekten um einen Teil des Gesamtförderbudgets von 7,5 Millionen Euro bewerben. Eingeladen sich auch deutsche Unternehmen und Forschungsinstitute, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Voraussetzung für einen Zuschlag ist allerdings, dass diese das Projekt in Kooperation mit einem österreichischen Unternehmen oder Institution realisieren.
Eigenverbrauchsoptimierung steht im Mittelpunkt
An der Ausschreibung können unter anderem Projekte teilnehmen, die sich mit der Optimierung des Eigenverbrauchs aus Photovoltaikanlagen beschäftigen. Dazu schreibt die FFG Innovationslabore aus, wo Anbieter, Hersteller, aber auch potenzielle Kunden Technologien und Prototypen entwickeln und testen können, die den Eigenverbrauch von Solarstrom in Mehrfamilienhäusern oder ganzen Gemeinden optimieren. Generell geht es dabei um die Erarbeitung und Erprobung von neuen Geschäftsmodellen für die Eigenverbrauchsoptimierung. Das betrifft auch die Weiterentwicklung von Lösungen zur Gebäudeintegration von Solaranlagen.
Wettbewerbsfähigkeit verbessern
Ein zweiter Schwerpunkt der Förderung liegt auf Innovationen für die grüne Stadt, die sich mit der lückenlosen Begrünung ganzer Stadtteile und Quartiere beschäftigen. Die FFG fördert auch die Forschung an Lösungen und Konzepten, die beide Schwerpunkte kombinieren. Die Projekte sind auf mindestens fünf Jahre angelegt, mit Aussicht auf Verlängerung um weitere fünf Jahre.
Grundsätzlich geht es beim Förderprogramm „Stadt der Zukunft“ um die Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems für ganze Städte und Stadtteile im Zuge der weiteren Urbanisierung. Ziel ist es, die Auswirkungen des Energieverbrauchs in Städten und Gemeinden auf das Klima zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit innovativer Lösungen zu erhöhen. Dabei sind vor allem dicht besiedelte Regionen das Zielgebiet der Innovationen und der Forschungstätigkeit.
Energieoptimierte Stadtplanung voranbringen
Gefragt ist hier aber nicht die Forschung hinter verschlossenen Türen, sondern die Entwicklung von Lösungen und Konzepten in Zusammenarbeit mit Hauseigentümern, Gebietsbetreuern, Immobilienentwickler und Stadtverwaltungen. Denn mit der Förderung will das BMVIT vor allem die energieoptimierte Stadtplanung weiter voranbringen. Deshalb wird auch die Errichtung von Demonstrationsgebäuden gefördert. Dazu zählen energieeffiziente Krankenhäuser, Gemeinschaftspraxen, Schulen, Kindergärten, Horteinrichtungen, Hotels und Tourismuseinrichtungen und Produktionsstätten. Auch Sportanlagen – hier vor allem Eislaufplätze und Schwimmhallen – mit ihren hohem Verbrauch an Energie zur Wärme- und Kälteerzeugung werden gefördert. (Sven Ullrich)