Bei Solaredge gehen Qualität und Innovation Hand in Hand. Die Ingenieure im neuen Hauptquartier bereiten schon die vierte Generation der Elektronikzwerge vor. Der neue Speicher Storedge mit der Powerwall von Tesla ist bereits erhältlich.
Modern und innovativ zeigt sich das neue Hauptquartier von Solaredge, in einem der aufstrebenden Geschäftsviertel nördlich von Tel Aviv. Zu Fuß sind es zwei Stunden, immer an der malerischen Küste des Mittelmeeres entlang. Mediterranes Flair empfängt den Besucher, hohe Glasfassaden zwischen Palmen und kleinen Cafés.
Rund 500 Mitarbeiter hat Solaredge weltweit, davon arbeiten 380 in der neuen Unternehmenszentrale. Sie wurde im vergangenen Sommer bezogen. Sieben Etagen sind vollgepackt mit Büros, Konferenzräumen und technischen Laboren. Solaredge treibt die solare Energiewende mit speziellen DC-DC-Optimierern voran.
Sie verlagern das MPP-Tracking aus den Wechselrichtern ans Modul, dadurch erhöhen sich die Erträge aus der Anlage. Die DC-Optimierer werden mit speziellen Wechselrichtern verschalten, die keine eigenen MPP-Tracker mehr für die Strings haben und nur noch die AC-Umsetzung sowie Sicherheitsfunktionen erledigen.
Zudem bietet Solaredge seit Jahresbeginn eine eigene Speicherlösung an, in der die Powerwall von Tesla zum Einsatz kommt.
Der Mann, der (fast) alles weiß
Der Mann, der fast alles über Solaredge weiß, heißt Yaron Binder, der offenherzige Vizepräsident für Produktmarketing. In Jeans und Turnschuhen ist er unterwegs, begrüßt seinen Besucher jovial. „Unser neues Hauptquartier wurde eigens für unsere Anforderungen angepasst“, erklärt er beim Rundgang. „Wir konzentrierten uns auf Innovationen, um die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen.“
Von der Ausgestaltung der Büros über die Infrastruktur für die Labore ist das Gebäude darauf ausgerichtet, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Ingenieuren , den Marketingexperten sowie den Teams in Verkauf und Service effizient zu unterstützen. Binder erläutert: „Beim After Sales Service operieren wir von hier aus als Zentrale, aber die regionalen Teams rund um den Globus folgen sprichwörtlich dem Lauf der Sonne.“
Dem Lauf der Sonne folgen, das ist die Story von Solaredge. Das Unternehmen wurde 2006 gegründet, von einer Handvoll Enthusiasten. Sie hatten die Idee, den Solarertrag mit Maximum Power Point Tracking am Modul zu optimieren, nicht wie damals üblich im Modulstring. Im September 2007 kam die erste Finanzierung für das kleine Start-up, so begannen die Entwicklungsarbeiten. Ein Jahr später wurde der erste Prototyp in München auf der Intersolar präsentiert. Im Jahr 2010 lieferte Solaredge die ersten Optimierer an die Kunden aus. 2012 erfolgte die Krönung: Die DC-DC-Optimierer erhielten den Award der Intersolar in München.
Dem Lauf der Sonne folgen
Wenn Yaron Binder darüber spricht, „der Sonne zu folgen“, dann hat er sein Tagesgeschäft im Kopf. Bis heute hat Solaredge mehr als zehn Millionen DC-Optimierer verkauft. Die Plattform für das Monitoring der Anlagen basiert auf einer Softwarecloud, die Teams für den Verkauf und den technischen Support sind über den ganzen Globus verteilt.
Auch die Fertigung der Elektronikzwerge erfolgt bei mehreren Zulieferern in Europa und China. Solaredge selbst hat keine eigene Fabrik. Der europäische Zulieferer sitzt beispielsweise in Zalaegerszeg, einer kleinen ungarischen Stadt unweit des Balaton. „Qualität und Zuverlässigkeit sind die wichtigsten Säulen unseres Geschäfts“, meint Yaron Binder. „Qualität in Forschung und Entwicklung, Qualität in der Fertigung und Qualität im Service beim Kunden.“
Umfangreiche Tests in den Laboren
Das beinhaltet auch umfangreiche Tests in den Laboren und hohen Aufwand, um die Geräte für die verschiedenen Märkte zu zertifizieren. Alle Materialien und Komponenten werden vor ihrem Einsatz qualifiziert: Platinen, elektronische Bauelemente, Kabel und Gehäuse.
Ende vergangenen Jahres stellte Solaredge die neue HD-Wave-Technologie für Wechselrichter her. Nun ist das Ramp-up der Fabrik beim Zulieferer in Ungarn beinahe abgeschlossen. Noch in diesem Jahr wird der Vertrieb der neuen Wechselrichter starten. Erste Testgeräte wurden bereits im Dezember 2015 installiert.
Eine weitere Testanlage kann Yaron Binder direkt von seinem Büro aus überblicken: Auf dem Dach des Nachbargebäudes ist ein 100 Kilowatt Solargenerator installiert, der den Ingenieuren für kurzfristige und langfristige Test dient – auch für die neuen Wechselrichter. (Heiko Schwarzburger)
Den vollständigen Report lesen Sie im Aprilheft von photovoltaik, das am 14. April 2016 erschienen ist. Inhaber eines Abos können den Beitrag auch im Internet oder als E-Paper lesen.