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Solarpionier

Powerbank für den E-bus

Jeder Schüler kennt sie und hat sie auf immer in der Tasche: die Powerbank. Laut Definition handelt es sich um einen mobilen Zusatzakku, insbesondere für Mobilgeräte. Womöglich aber auch für mobile Fahrzeuge selbst? Der innovative Solarbusanhänger ist quasi eine Powerbank für den modernen E-Bus, der was auf sich hält und nicht zu früh schlappmachen will. Künftig wird das neue Duo aus E-Bus samt Ladehänger im Münchner Stadtgebiet Fahrgäste transportieren. Die Solartechnologie wurde im Vorfeld eigens für die Anwendung an und auf Busoberflächen entwickelt und getestet.

Längere Reichweite für E-Busse

Der Solarautopionier Sono Motors testet erstmals eine flexible Solarfolie auf öffentlichen Bussen der Münchner Verkehrsgesellschaft, von Einheimischen kurz MVG genannt. Die 20 semiflexiblen Photovoltaikfolien liefern gut zwei Kilowatt Power. So können die Fahrzeugbatterie und auch andere elektrische Verbraucher versorgt werden. „Für Sono Motors ist dies ein Meilenstein auf der Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten”, sagt Laurin Hahn, Gründer und CEO von Sono Motors. Gerade in Zeiten von steigenden Benzin- und Strompreisen muss Solar mitgedacht werden, wo immer es geht. Ein weiterer Effekt ist, dass Fahrgäste die Technologie hautnah erleben können.

Das Konzept für den Solarbusanhänger wurde zusammen mit der MVG erarbeitet, um die vorhandene Fläche bestmöglich auszunutzen. „Die Solarbusse können ein Baustein bei dem dringend nötigen Wandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität sein“, sagt die zweite Münchener Bürgermeisterin Katrin Habenschaden bei der Vorstellung des Projekts. Sie ist optimistisch und hofft, dass dieses Pilotprojekt demonstriert, dass Solarenergie die Reichweite der E-Busse deutlich verlängern kann.

Die Solarmodule sparen bis zu 2.500 Liter Diesel pro Jahr.

Foto: Sono Motors

Die Solarmodule sparen bis zu 2.500 Liter Diesel pro Jahr.

Zwölf Quadratmeter für Module

Der Solarstrom aus dem Anhänger hilft dabei, bis zu 2.500 Liter Diesel pro Jahr zu sparen. Oder jährlich gut 6,5 Tonnen CO2-Emissionen pro Bus. Für eine Flotte von 300 Bussen sind nach Berechnungen von Sono Motors bereits Einsparungen von bis zu 2.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr möglich. In Zukunft sind weitere Steigerungen denkbar, da Solarzellen und Leistungselektronik immer effizienter arbeiten. Zudem sei der CO2-Rucksack mit 1,5 Tonnen Kohlendioxid je Bus oder Busanhänger in weniger als einem Jahr wieder ausgeglichen.

Die Technologie bietet sich sowohl für die Integration in bestehende Fahrzeuge als auch für die serienreife Entwicklung und Integration in neue Stromer an, erläutert der Solarpionier. Neben der robusten und für die Fahrzeugintegration optimierten Solarinstallation beinhaltet diese zudem die elektrische Integration mittels der von Sono Motors entwickelten Leistungselektronik. Der Solarladeregler besitzt einen intelligenten Algorithmus, mit dem die Energieerträge der Solarmodule optimiert werden. Durch die schnelle Steuerung im Millisekundenbereich und über ein Mehrkanalsystem wird der Solarstrom bestmöglich an die Busbatterie übertragen. Die Module bedecken eine Gesamtfläche von zwölf Quadratmetern und versorgen die 24-Volt-Batterie mit über 2.000 Watt.

Strom auch für Heizung und Lüftung

Die Komplettlösung des Herstellers beinhaltet ein voll abgestimmtes Konzept. Darin enthalten sind Solarmodule, Leistungselektronik, Telematik und Daten sowie mechanische und elektrische Integration plus Kundendienst und Service. Ein komplettes Rundumpaket. Die so erzeugte Solarenergie wird nicht nur für die Heizung, Lüftung und Klimaanlage, sondern auch für die Unterstützung des Anhängerlenksystems genutzt. Die Batterie wird durch einen konstanten Ladevorgang geschont, beschreibt Sono-Motors-Chef Hahn. Und Schüler laden ihre Handyakkus künftig einfach unterwegs im Schulbus – falls sie ihre Powerbank nicht dabeihaben.

Vorstellung des Solarbuszugs mit der zweiten Münchener Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.

Foto: Sono Motors

Vorstellung des Solarbuszugs mit der zweiten Münchener Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.

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