Heiko Schwarzburger: Wir haben ein Jahr hinter uns mit mageren Zubauzahlen und starkem Gegenwind aus der Politik. Dennoch war es kein schlechtes Jahr. Denn die Preise sinken weiter, und trotz aller Widerstände setzen sich die Sonnengeneratoren zunehmend auch im Gewerbe und in den Kommunen durch.
Petra Franke: Die Preise haben in den letzten Monaten sogar einen gehörigen Rutsch nach unten hingelegt. Der Markt ist schneller als die Politik. Modul- und Zellpreise liegen rund 30 Prozent unter dem Mindestimportpreis. Und auch die Speicherpreise sinken, wenn auch nicht so signifikant.
Heiko Schwarzburger: Eigentlich sind es die Stromspeicher, die jetzt den Solarmarkt antreiben. Der Eigenverbrauch von Sonnenstrom hat sich als robustes Geschäftsmodell mit glänzenden Aussichten etabliert. Im Grunde genommen verkaufen wir heute Unabhängigkeit.
Petra Franke: Wir werden vor allem bei gewerblichen Anlagen bis 750 Kilowatt, die auch nach dem EEG 2017 ohne Ausschreibung gebaut werden können, mehr Projekte sehen. Bei den Kleinanlagen investieren die Leute kräftig in die Speicher, sogar ohne Förderung.
Heiko Schwarzburger: Und die Elektromobilität wird diesen Trend noch verstärken, denn der ökonomische Vorteil durch Elektroautos ist noch größer als die Einsparung beim Gebäudestrom.
Petra Franke: Privatkunden bauen schon heute gern Ladesäulen. Gewerbekunden werden nachziehen. Im innerstädtischen Lieferverkehr sind schon jetzt einige Unternehmen Vorreiter.
Heiko Schwarzburger: Wir werden aber auch neue Komponenten im Markt sehen, die den Eigenverbrauch weiter beflügeln. Ich spreche von den Brennstoffzellen. Sie erlauben die dezentrale Stromerzeugung im Winter. Das ist der fehlende Baustein zur autarken Energieversorgung.
Petra Franke: Noch sind die Brennstoffzellen teuer. Deshalb spielt die Förderung durch den Bund in diesem sehr jungen Markt noch eine wichtige Rolle. Doch binnen weniger Jahre wird die Brennstoffzelle zur Photovoltaik gehören wie die Solarakkus.
Heiko Schwarzburger: Wer hätte diese Dynamik vor zehn Jahren erwartet? Im Juni 2007 ging die photovoltaik an den Start. Mittlerweile ist sie das wichtigste Fachmedium der Solarbranche im deutschsprachigen Raum.
Petra Franke: Gute Gründe, im kommenden Jahr unsere zehnjährige Erfolgsgeschichte zu feiern. Mehr verraten wir jetzt noch nicht. Und wir laden alle Leserinnen und Leser ein, sich im Frühjahr an unserer Umfrage zu beteiligen: Was erwarten Sie für die kommenden zehn Jahre der solaren Energiewende? Und vor allem: Was erwarten Sie von uns?
Heiko Schwarzburger: Der Präsentkorb ist gut gefüllt, Weihnachten kann kommen. Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern frohe Weihnachtstage im Kreise ihrer Lieben. Sammeln Sie Kraft, denn das nächste Sonnenjahr kommt bestimmt.
Petra Franke: In diesem Sinne wünschen wir Ihnen auch einen guten Start ins neue Jahr 2017. Für uns alle gilt das Motto: Bleiben wir uns treu! Treiben wir gemeinsam die Energiewende voran – mit neuen Ideen, Produkten und Lösungen.