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Zehn Jahre Speicherbranche sind erst der Anfang 

Schwarzburger: Junge, wie die Zeit vergeht! Schon zehn Jahre lang gibt es die Fachmesse EES Europe in München, die Speichermesse zur Smarter E Europe. Kommt mir fast so vor, als wäre es gestern gewesen.

Petersen: War ja beinahe gestern. Für die Entwicklung einer so mächtigen Industrie ist ein Jahrzehnt eigentlich unbedeutend. Interessant ist, wie schnell sich die Speicherbranche entwickelt hat. Wie schnell sie den Kinderschuhen entwachsen ist.

Schwarzburger: Das Automobil hat 50 Jahre gebraucht, bis es im Massenmarkt ankam. Das Flugzeug ebenso. Beim Radio und beim Fernseher waren es rund 20 Jahre. Die technologische Entwicklung beschleunigt sich. Das sehen wir bei den Speichersystemen besonders eindrücklich.

Petersen: Zum einen profitierte die Speicherbranche vom Wechsel zur Lithiumzelle. Bis 2015 wurden als stationäre Speichersysteme vor allem Bleispeicher installiert. Zum anderen entstand hohe Dynamik, weil Photovoltaik und Windkraft geeignete Speicher brauchten.

Schwarzburger: Und weil das Stromnetz als Superbatterie nicht zur Verfügung stand. Die Netzbetreiber haben sich lieber auf die Hinterbeine gestellt, als sich an der Suche nach Speichermöglichkeiten zu beteiligen.

Petersen: Dabei geht es nicht nur um die Kilowattstunden, die der Strompuffer aufnehmen und bei Bedarf abgeben kann. Zunehmend geht es auch um hohe Leistungen, beispielsweise um Lastspitzen zu puffern. Und die Stromspeicher spielen eine wesentliche Rolle, um das Stromnetz zu stützen.

Schwarzburger: Mit dem Abschied von Kohlekraftwerken und AKW fallen auch die rotierenden Schwungmassen der Dampfturbinen weg, die kurzfristige Regelenergie bereitstellten. Das übernehmen künftig unsere Wechselrichter, gestützt auf Energiereserven in Speicherbatterien.

Petersen: So wird das Stromnetz sicherer, als es jemals gewesen ist. Ganz wichtig scheint mir zudem die Option der Nulleinspeisung. Noch brauchen Solaranlagen unbedingt einen Anschlusspunkt vom Netzbetreiber. Mit Stromspeichern, die Nulleinspeisung garantieren, wird die Sache viel einfacher.

Schwarzburger: Dann ist ein Netzanschlusspunkt eigentlich nicht mehr zwingend erforderlich, aus technischer Sicht. Das wird sich früher oder später in den Regularien niederschlagen. Niederschlagen müssen, denn die Blockadehaltung einiger Netzbetreiber ist eine Unverschämtheit.

Petersen: Stimmt, im Zeitalter der Energiewende sollten die Netzbetreiber kooperieren, sollten ihre Chancen ergreifen. Viele Netzbetreiber machen das und bieten einfache Abschlussprozeduren an. Aber bei manchem hakt es noch, wie unlängst im Netzgebiet der Stadt Oranienburg nördlich von Berlin.

Schwarzburger: Weil der Netzausbau falsch geplant war und nicht miteinander kommuniziert wurde, können Solaranlagen in der Region Oranienburg nicht angeschlossen werden. Nee, oder?! Leute, baut mit Speichern! Baut Inselsysteme! Bin mal gespannt, wie die Behörden darauf reagieren.

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