Bald hat des Deutschen liebstes Kind die Medien wieder im Griff. Vom 12. bis zum 22. September dreht sich alles um das Auto und die Welt schaut nach Frankfurt am Main. Sie wird wahrnehmen, dass Elektromobilität kein Nischenthema mehr ist auf der IAA. Industrie, Politik, Wissenschaft und Technik treffen aufeinander. Sie zeigen, wie komplex das Thema Elektromobilität ist. „Es geht um mehr als gute Autos und hochleistungsfähige Batterien,“ so Verkehrsminister Peter Ramsauer. „Der Aufbau öffentlicher und privater Infrastruktur muss sich intelligent in die Stadt- und Verkehrsplanung einpassen.“ Dazu gehören regenerative Stromerzeugung, beispielsweise mit Photovoltaik, genauso wie das Netz- und Speichermanagement,
:„Ohne Elektromobilität geht dem Verkehr langfristig der Sprit aus.“Peter Altmaier, Bundesumweltministerneue Konzepte beim Carsharing sowie Informatik und Telekommunikation für die intelligente Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel.
Modelle wie das „Vehicle to Grid“-System beziehen die Autos in die Stromversorgung ein. Die Speicherfähigkeit der Batterien könnte dann dafür genutzt werden, überschüssigen Strom zwischenzuspeichern und bei Bedarf abzurufen, wenn das Fahrzeug nicht genutzt wird. Die Batterien von Elektroautos haben ein Leistungsspektrum von zehn bis 60 Kilowattstunden. Durchschnittlich verbraucht eine Person täglich rund fünf Kilowattstunden Strom im Haushalt. Ein Elektrofahrzeug kann somit von der Kapazität her die Stromversorgung eines Hauses für mehrere Tage übernehmen.
Noch ist der überwiegende Teil der Autos aber eher Ressourcenfresser als Stromlieferant. „Ohne Elektromobilität geht dem Verkehr langfristig der Sprit aus,“ warnt Bundesumweltminister Peter Altmaier. „Wenn in zwanzig Jahren Autofahren kein Luxusgut sein soll, brauchen wir eine Alternative zum Öl – nicht nur aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes. Eine Energiewende im Verkehr ist unerlässlich.“ Dabei werden die neuen Modelle auf der IAA zeigen, dass elektrisch angetriebene Autos nicht nur etwas für alternative Zielgruppen sind. Effizienz und Fahrspaß lassen sich mittlereile miteinanderverbinden.. Allein die deutschen Hersteller präsentieren auf der IAA 16 Fahrzeugmodelle in der Marktvorbereitungsphase der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE). Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die NPE am 3. Mai 2010 ins Leben gerufen, um Elektromobilität in Deutschland entscheidend voran zu bringen und die Markteinführung innovativer Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.
Bald einige zehntausend
Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Bisher sind zwar hierzulande nur 8.500 Elektrofahrzeuge zugelassen, aber der Absatz steigt sprunghaft an. „Im Jahr 2014 werden wir aller Voraussicht nach über einige zehntausend verkaufte Fahrzeuge reden,“ prognostiziert Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie. „Mitte des Jahrzehnts möglicherweise auch schon über eine sechsstellige Zahl.“ Das zeigt die Dynamik, mit der die Elektrifizierung auf der Straße voranschreitet.
Dabei denken auch die deutschen Autohersteller über reine Modellentwicklungen hinaus. Beispielsweise beim BMW i3, der Ende 2013 eingeführt werden soll, und beim BMW i 8. Im Rahmen des BMW-Projekts 360° Electric bestehen bereits Partnerschaften mit Naturstrom, Schneider Electric und The Mobility House. Die Kooperationen unterstützen das übergeordnete Ziel, bei den Markteinführungen des BMW i3 und BMW i8 gleich kundenfreundliche und nachhaltige Lademöglichkeiten mit anzubieten, die ein komfortables Laden in der eigenen Garage ermöglichen.
Gemeinsamer Vertrieb
Auch Solarwatt und BMW arbeiten zusammen. Im Rahmen der Partnerschaft geht es um die Vermittlung von Photovoltaik-Komplettlösungen für Dachanlagen und Carports an Kunden von BMW i. Für zukünftige Besitzer eines BMW i3 oder BMW i8 bietet das neue Solarwatt-Carportsystem eine Lösung mit Glas-Glas-Modulen zur Batterieladung des Fahrzeugs und die Eigenversorgung des Haushalts mit Solarstrom. Die Kontaktvermittlung erfolgt auf mehreren Kanälen. So kann der Kunde direkt beim Kauf seines Fahrzeugs oder auch über das Internet die Solarwatt-Produkte beziehen.
Aber nicht nur bei BMW tut sich was. Die umfangreiste Elektro-Flotte deutscher Hersteller auf der 65. IAA wird von Daimler präsentiert. Gleich fünf Modelle sind im Rahmen der NPE in der Marktvorbereitungsphase. Der Mercedes-Benz SLS AMG Coupé Electric Drive dürfte da sicher eine Ausnahme sein, die zeigt, was geht. Der Sportwagen bringt es in 3,9 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde und fährt 250. Im allgemeinen sind batterieelektrische Antriebe für Klein- und Kompaktfahrzeuge im urbanen Umfeld gedacht, wie der smart fortwo electric drive von Daimler. Mehr als Tausend Exemplare fahren unter dem Carsharing-Konzept Car2go einer Tochtergesellschaft des Stuttgarter Autobauers. Eine Smartphone-App zeigt in Echtzeit alle möglichen alternativen Verkehrsmittel, um von A nach B zu gelangen und zu buchen. “Dabei erbringen wir bestimmte Dienstleistungen der intermodalen Transportkette wie Car2go selbst oder gemeinsam mit Partnern – etwa die Vermittlung von Taxis, Mitfahrgelegenheiten und Parkplätzen”, erklärt Robert Henrich, Geschäftsführer von Daimler Mobility Services.
Auch für Kommunen
Für die vermittelten Transportleistungen kassiert das Unternehmen von den verschiedenen Anbietern Provisionen. Bis Ende 2014 streben die Mobility Services einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro an. Drei Viertel dürften von Car2go erzielt werden. In 21 Städten in Europa und Nordamerika läuft der Service schon. Momentan wird der Einsatz auch auf ausgewählte deutsche Kommunen ausgeweitet. BMW, Mini und der Autovermieter Sixt betreiben die iPhone-gestützte Stadtautovermietung DriveNow.
Um noch mehr batteriegespeiste Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen, müssen die Batterien noch leistungsfähiger und billiger werden. „Bei der Leistung von Lithium-Ionen Batterien sehen wir heute Steigerungen von bis zu zehn Prozent pro Zelle als realistisch an“, so Harald Kröger, Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik & E-Drive bei Mercedes-Benz Cars. „Der Fokus der Entwicklungsarbeiten liegt auf der Energiesteigerung pro Zelle. Dort sind aus unserer Sicht bis 2020 Steigerungen um bis zu 15 Prozent realistisch. Langfristig ist die Lithium-Schwefel-Batterie eine vielversprechende Option.“ Nach Schätzungen der NPE sind damit bis 2025 Energiedichten bis zu 250 Wattstunden pro Liter erreichbar. Heutige Lithium-Ionen Batterien liegen bei zirka 170 Wattstunden pro Liter, das entspricht 100 Wattstunden pro Kilogramm.
Höhere Reichweiten bei kurzen Betankungszeiten auch für den Einsatz in größeren Fahrzeugen ermöglicht die Brennstoffzellentechnologie. „Wir sind am Anfang einer neuen Ära.“ sagt Kröger. „Daher ist man gut beraten, sich alle Technologieoptionen offenzuhalten.“ Ob Batterie oder Wasserstoff: Beide Speicher können mit regenerativer Energie aufgeladen beziehungsweise erzeugt werden. Daher ist die Entwicklung spannend, auch für alle, die sich sonst beruflich eher mit Solarstrom beschäftigen. Immerhin ist die Energiewende auch eines der liebsten Kinder der Deutschen, wenn auch erst nach dem Auto.
Intelligenter Laderegler
Solarstrom direkt fürs Auto
Schletter hat einen speziellen Laderegler mit dem Namen Smart PV Charge entwickelt. Das ist eine Ladestation für Elektroautos, die als Bindeglied zur Photovoltaikanlage fungiert. Das Auto soll ja möglichst mit Solarstrom und nicht aus dem öffentlichen Stromnetz geladen werden. Immer dann, wenn die gewonnene Solarenergie nicht für andere Geräte benötigt wird, schaltet der Regler das Ladegerät des Elektrofahrzeugs ein und stimmt die Ladeenergie auf den Ertrag der Anlage ab. Statt also den Energiebedarf im Haushalt der Sonneneinstrahlung anzupassen, verwendet das System den Fahrzeug-Akku, um überschüssigen Solarstrom zu speichern. Zusammen mit einer Photovoltaikanlage und einem Elektrofahrzeug ermöglicht der Laderegler nach Angaben des Herstellers Eigenverbrauchsquoten von bis zu 80 Prozent. Für Smart PV Charge hat Schletter in München den Intersolar Award 2013 im Bereich Photovoltaik gewonnen.
Mercedes-Benz SLS AMG Coupé Electric Drive
Bulliger Elektro-Sportwagen
Der Flügeltürer verfügt über vier Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 552 Kilowatt Leistung und einem maximalen Drehmoment von 1000 Newtonmetern. Damit avanciert der Sportwagen zum schnellsten elektrisch angetriebenen Serien-Fahrzeug der Welt: Die Beschleunigung von null auf 100 km/h absolviert das Elektro-Coupé in 3,9 Sekunden. Für Schubkraft sorgen vier Synchron-vibrationsfreie Elektromotoren mit einer Höchstleistung von zusammen 552 Kilowatt. Von null auf 100 beschleunigt der Eletrowagen in 3,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 Kilometer pro Stunde. Der extra entwickelte Sound soll für AMG-typisches Fahrgefühl sorgen. „Mithilfe unserer Kollegen von Mercedes AMG High Performance Powertrains in Brixworth bringen wir faszinierende Hightech aus der Formel 1 auf die Straße“, so Ola Källenius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes AMG GmbH. Das SLS AMG Coupé Electric Drive richtet sich an technik-affine Supersportwagen-Fans, die offen für neue Ideen sind und sich für ambitionierte Hightech-Lösungen der automobilen Zukunft begeistern.
Bulliger Elektro-Sportwagen
Der Flügeltürer verfügt über vier Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 552 Kilowatt Leistung und einem maximalen Drehmoment von 1000 Newtonmetern. Damit avanciert der Sportwagen zum schnellsten elektrisch angetriebenen Serien-Fahrzeug der Welt: Die Beschleunigung von null auf 100 km/h absolviert das Elektro-Coupé in 3,9 Sekunden. Für Schubkraft sorgen vier Synchron-vibrationsfreie Elektromotoren mit einer Höchstleistung von zusammen 552 Kilowatt. Von null auf 100 beschleunigt der Eletrowagen in 3,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 Kilometer pro Stunde. Der extra entwickelte Sound soll für AMG-typisches Fahrgefühl sorgen. „Mithilfe unserer Kollegen von Mercedes AMG High Performance Powertrains in Brixworth bringen wir faszinierende Hightech aus der Formel 1 auf die Straße“, so Ola Källenius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes AMG GmbH. Das SLS AMG Coupé Electric Drive richtet sich an technik-affine Supersportwagen-Fans, die offen für neue Ideen sind und sich für ambitionierte Hightech-Lösungen der automobilen Zukunft begeistern.