Moderne Stromer sind mit unterschiedlichen Umrichtern ausgestattet: AC- oder DC-Ladegeräte, Antriebsumrichter sowie DC-DC-Booster zum Laden von 800 Volt Fahrzeugen an 400 Volt Ladesäulen. Bisher werden diese Umrichter in heutigen Elektrofahrzeugen als Einzelkomponenten montiert. „Eine Kombination dieser Umrichter zu einer multifunktionalen Antriebs- und Ladeeinheit hat das Potenzial, das Volumen und Gewicht des Systems zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und die Kosten zu minimieren“, sagt Anton Gorodnichev. Er arbeitet als Projektleiter am Fraunhofer IEE.
Haushalte können im Inselbetrieb agieren
Durch den Einsatz moderner SiC-Halbleiter wird eine hohe Schaltfrequenz erreicht. In Kombination mit aktiver Filterung führt dies zu weiteren Volumen- und Gewichtseinsparungen bei den passiven Komponenten. Die neue Technologie erweitert die Funktionalität durch netzbildende Eigenschaften, wodurch nicht nur das Stromnetz stabilisiert oder wiederaufgebaut werden kann. Neudeutsch heißt das: Vehicle-to-Grid+. Zudem können Haushalte im Notfall als Inselbetrieb, also ohne aktiven Stromnetzanschluss, betrieben werden können, kurz Vehicle-to-Home+ genannt.
Prototyp einer bidirektionalen Ladeeinheit
Im Projekt Combipower wird nun ein Prototyp für eine neuartige, multifunktionale, bidirektionale Lade- und Antriebseinheit entworfen. Das Projekt selbst wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit insgesamt 4,2 Millionen Euro gefördert und vom DLR-Projektträger betreut. Das Projekt läuft noch bis September 2026. (nhp)
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