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Paul Group entwickelt batterieelektrisch angetriebenen Betonmischer

Wenn es um die Elektrifizierung des Verkehrssektors geht, stehen in der Regel Pkw oder Kleintransporter im Mittelpunkt. Doch auch der Schwerlast- und Nutzlastverkehr darf hier nicht aus dem Blick geraten. Diesem Bereich der Verkehrswende hat sich die Paul Group angenommen. So hat das Unternehmen aus dem niederbayerischen Vilshofen an der Donau zusammen mit Mercedes-Benz Trucks und Liebherr Mischtechnik den Prototypen eines vollständig batterieelektrisch angetriebenen Betonmischers entwickelt.

Dauerleistung von 300 Kilowatt

Der batterieelektrisch angetriebene Mischer basiert auf der Bauserie Arocs von Mercedes-Benz. Der von Paul integrierte elektrische Antriebsstrang bietet eine Dauerleistung von mehr als 300 Kilowatt sowie eine Spitzenleistung von mehr als 400 Kilowatt. Das Unternehmen stattet das Fahrzeug mit einer elektrischen Zentralmotorlösung aus. So können die bewährten Außenplanetenachsen des Arocs genutzt werden, um auch weiterhin die für den robusten Baustelleneinsatz benötigte Bodenfreiheit und Geländegängigkeit zu bieten.

Sechs oder sieben Batteriepakete stehen zu Auswahl

Der elektrisch angetriebene Arocs, der über ein 800-Volt-Bordnetz verfügt, kann mit sechs oder sieben Batteriepaketen mit jeweils 60 Kilowattstunden nutzbarer Energie konfiguriert werden. Mit sieben Batteriepaketen sind nach ersten Berechnungen Reichweiten von deutlich über 200 Kilometern mit Dauerbetrieb des Betonmischers auf der Baustelle möglich. Jeweils zwei bis drei Batteriepakete werden im Turm hinter dem Fahrerhaus verbaut, die weiteren unter dem Fahrerhaus und im Fahrgestell.

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Betonmischer mit Fahrzeugbatterien betreiben

Der elektrische Fahrmischeraufbau ETM-905 mit seiner Trommel mit einem Fassungsvermögen von neun Kubikmetern bezieht seine Energie über eine Hochvoltschnittstelle aus den Fahrzeugbatterien. Wenn der Betonmischer an eine Ladesäule mit 150 Kilowatt Leistung angeschlossen wird, kann die Batterie von 20 auf 80 Prozent innerhalb von rund 1,5 Stunden geladen werden. Es wird aber auch möglich sein, den Lkw an AC-Ladesäulen zu betanken – etwa wenn er nachts im Depot steht.

Kleinserie für 2023 geplant

Der elektrisch angetriebene Arocs soll ab Ende 2023 in Kleinserie mit flexiblen Konfigurationen als Vier- oder Dreiachser mit den Fahrmischaufbauten von Liebherr sowie mit Pritsche oder als Kipper verfügbar sein. Der Vertrieb erfolgt über die Paul Group sowie Liebherr Mischtechnik. „E-Antrieb, Batterien und Fahrzeugmanagement sind von Paul optimal zusammengestellt und integriert, um die hohe Belastung zu ermöglichen, der so ein Baufahrzeug sowohl im Gelände als auch im urbanen Raum und insbesondere mit elektrischem Betonmischer dauerhaft standhalten muss“, erklärt Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group. (su)

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