Die Allit Group stellt schon seit den 1960er-Jahren Kunststoffe her. Das renommierte Unternehmen im Herzen von Bad Kreuznach hat schon längst begonnen, die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Ein wesentlicher Punkt dabei ist der Energieverbrauch. Denn die Kunststoffherstellung braucht viel Strom und Wärme.
Deshalb hat das Unternehmen in den vergangenen 18 Monaten 5,8 Millionen Euro in umweltfreundliche Technologien investiert, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. So sind auf den Produktionshallen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von beachtlichen 1,6 Megawatt entstanden. Im Mittelpunkt steht aber eine riesige solare Überdachung des Parkplatzes des Unternehmens. Sie ist gleichzeitig das sichtbarste Element der Energiewende bei der Allit Group.
Fast 4.000 Module installiert
Doch war diese dem Unternehmen immerhin 3,8 Millionen Euro wert – fast zwei Drittel des Gesamtbudgets, das für die Investitionen in Nachhaltigkeit zur Verfügung stand. Dafür hat die Allit Group aber eine hochmoderne Anlage bekommen. Innerhalb von nur neun Monaten haben die Handwerker die gesamte Unterkonstruktion errichtet und insgesamt 3.913 Module über der 8.000 Quadratmeter großen Parkplatzfläche installiert. Dabei wurde auf semitransparente Paneele zurückgegriffen, damit unter der Anlage nicht eine finstere Höhle entsteht, sondern der Platz nur leicht überdacht ist. Denn die Module lassen einen Teil des Sonnenlichts bis auf die Parkplatzfläche durch.
Um dieses ehrgeizige Projekt zu realisieren, wählte die Allit Group das Montagesystem Clickplain Pro von der Firma Clickcon für die Montage der Photovoltaikmodule. Clickplain Pro, bekannt für seine Flexibilität und Langlebigkeit, bietet eine einfache und effiziente Lösung für die Installation von Photovoltaiksystemen. Die robuste und zuverlässige Konstruktion des Systems gewährleistet, dass die Anlage auch langfristig hohe Erträge liefert, und minimiert gleichzeitig Wartungskosten, Betriebskosten und Ausfallzeiten.
Gerahmte Standardmodule verbauen
Vor allem ist das System aber schnell zu installieren. Ein einfaches Stecksystem macht das Überkopfarbeiten mit schweren Werkzeugen überflüssig. Die Montage und Demontage der Solarmodule ist nicht nur von oben, sondern auch von unten möglich. Dadurch besteht nicht das Risiko, dass ein Handwerker versehentlich auf ein Modul tritt, um es zu befestigen.
Gleichzeitig ist das System aber auch vielseitig. Denn einer der Vorteile ist die Möglichkeit, gerahmte Standardmodule zu verbauen. Einzige Voraussetzung ist, dass die Module bei der Integration in Carports oder andere Varianten der Überkopfverglasung eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) haben. Damit kann es variabel für viele Arten von Überdachungen eingesetzt werden. Um verschiedene Rahmenhöhen abdecken zu können, hat Clickcon noch Spacer entwickelt.
Zellbruch vermeiden
Außerdem bietet das System eine konstruktive Regensicherheit, die komplett ohne Gummidichtungen oder andere Dichtmittel auskommt. Dazu hat Clickcon ein ausgefeiltes Rinnensystem komplett in die Solarmodule eingelassen.
So stellt Clickcon eine regensichere Dachhaut her. Die Module werden schwimmend und komplett ohne Schrauben und Klemmen montiert. Sie werden nur gehalten, was jeglichen Zellbruch vermeidet.
Mit den in dieses System integrierten Modulen kann die Allit Group nach Berechnungen der Planer jedes Jahr fast 1,4 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom produzieren. Diese beeindruckende Leistung trägt zu einer jährlichen CO2-Einsparung von etwa 1.248 Tonnen bei.
Mehr Autarkie mit dem Solarcarport
Durch den zusätzlichen Solarstrom kann das Unternehmen weitgehend auf Erdgas als Energieträger verzichten. Dadurch hat das Projekt nicht nur die Umweltbilanz der Region signifikant verbessert, sondern ermöglicht es dem Standort auch, in hohem Maße autark zu sein.
Denn das Unternehmen hat neben der Installation von Solaranlagen auf den Dächern und über dem Parkplatz weitere Schritte unternommen, um die Energieeffizienz zu maximieren. Außerdem nutzt es den Sonnenstrom aus den Photovoltaikanlagen unter anderem auch für den Betrieb von zehn Luft-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Abwärme nutzen
Damit muss für die gesamte Wärmeversorgung der Gebäude und der Produktion nur noch in extremen Kälteperioden eine Spitzenlastzusatzheizung anspringen. Zudem nutzt die Allit Group die Abwärme, die im Produktionsprozess durch die Kühlung von Maschinen und Werkzeugformen anfällt, als Quelle für die Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Darüber gelangt die Abwärme als Heizenergie verteilt in die Gebäude.
Auf diese Weise wird das Engagement der Allit Group in Bad Kreuznach zu einem überzeugenden Beispiel dafür, wie Unternehmen durch die Implementierung innovativer Technologien und nachhaltiger Praktiken nicht nur zur globalen Energiewende beitragen, sondern auch erhebliche ökonomische Vorteile realisieren können.
Denn der Sonnenstrom ist sehr viel preiswerter als die bisherige Versorgung aus dem Netz. Die erfolgreiche Implementierung des Projekts dient als Inspiration für ähnliche Vorhaben weltweit und unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in nachhaltige Technologien.
Der Autor
Jens Ritter
ist Vertriebsleiter von Clickcon. Das Freiburger Unternehmen hat ein System entwickelt, mit dem unter anderem solare Carports, aber auch andere Installationen mit Überkopfverglasungen installiert werden können.