Liebe Leserin, lieber Leser!
Natürlich, die Photovoltaik ist längst eine eigenständige Industrie geworden, mit der viel Geld umgesetzt wird, an der viele Arbeitsplätze hängen und die inzwischen auch immer größere Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid einspart. Einfach aus dem Grunde, dass der Betrieb von Photovoltaikanlagen völlig schadstofffrei vonstatten geht. Und genau darum geht es. Denn um mit dieser Technologie die Welt zu verändern, sind viele in der Branche angetreten und wollen das auch heute noch. Deswegen ist es aber auch wichtig, sich nicht nur den emissionsfreien Betrieb von Photovoltaikanlagen anzusehen, sondern den gesamten Materialkreislauf von PV-Kraftwerken kritisch zu betrachten. Vom ersten Sandkorn, aus dem das Silizium für die Solarzellen gewonnen wird, bis zum ausgedienten, vielleicht sogar halb zerbröselten Modul auf dem Schrotthaufen.
Die Herstellung von Photovoltaikmodulen ist inzwischen sehr gut entwickelt und dokumentiert. Was dagegen aus schrottreifen Modulen und den Abfällen aus der Solarzellenproduktion wird, steckt noch in den Kinderschuhen. Doch die Anfänge sind viel versprechend. Ein nahezu vollständiges Recycling von Photovoltaikmodulen ist möglich und vor allem auch sinnvoll. Jetzt muss die Technik weiter entwickelt und ausgebaut werden. Vor allem aber muss schnell ein flächendeckendes Sammelsystem für ausrangierte PV-Module her (Seite 46).
Um die Photovoltaik auch in Zukunft angemessen zu fördern, tritt der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell für eine flexible Degression ein, die sich an dem Wachstum des PV-Marktes orientiert (Seite 16). Die würge die Branche nicht ab und verhindere überhöhte Gewinne der Unternehmen. Gleichzeitig fordert Fell die EU auf, die sehr erfolgreichen Einspeisetarife in Deutschland und Spanien nicht zu gefährden. Denn die machen die Photovoltaik als Investition für jedermann interessant.
Klar, dass Anlagenbesitzer dann auch jeden Sonnenstrahl einfangen wollen. Und das natürlich auch im Winter. Doch da kann eine Schneeschicht auf den Modulen schon mal einen Strich durch die Rechnung machen. Ob es sich lohnt den Schnee zu entfernen und wie das am besten geht, sagen wir Ihnen ab Seite 64.
Abgesehen von unserer neuen Erscheinungsweise – die PHOTOVOLTAIK liegt ab jetzt immer Anfang des Monats in Ihrem Briefkasten – gibt es mit dieser Ausgabe noch ein kleines Novum: die Rubrik Forschung & Entwicklung. Ab jetzt werden wir regelmäßig einen Blick auf aktuelle Projekte in den Forschungsabteilungen von Hochschulen, Forschungsorganisationen und Unternehmen werfen. Damit Sie wissen, mit welchen Innovationen Sie morgen rechnen können und wo die aller Voraussicht nach herkommen. Als erstes sehen wir uns Stapelzellen genauer an, die die Wirkungsgrade der Photovoltaik in Zukunft noch dramatisch steigern werden und gucken den Forschern des renommierten Fraunhofer ISET über die Schulter (ab Seite 38).
Ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr wünscht
Karsten Schäfer
Chefredakteur
schaefer@photovoltaik.eu