Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme haben die erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2014 die Kohle entthront. Dies berichtet der Spiegel in einer Eilmeldung.
Zeitenwende, Sonnenwende: Nach Berechnungen von Freiburger Forschern haben die erneuerbaren Energien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Kohlekraftwerke überflügelt. Windrotoren, Solargeneratoren und Biogasanlagen produzierten deutlich mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Die Wissenschaftler werteten Daten des Statistischen Bundesamtes und der Energiebörse in Leipzig aus. Demnach kamen 81,1 Terawattstunden aus regenerativen Quellen, aber nur 69,7 Terawattstunden aus Braunkohle. Seit 2007 erzeugten die Kohlemeiler das Gros der deutschen Stromproduktion. Bis dahin führten die Atomkraftwerke.
Vor allem die Solaranlagen fielen stärker ins Gewicht, 28 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2013. Windkraft legte um 19 Prozent zu, Biomasse um sieben Prozent. Wasserkraft war mit sieben Prozent leicht rückläufig. Gemessen an den produzierten Energiemengen kommt der meiste Ökostrom aus Windrädern, vor Biomasse und Photovoltaik.
Dagegen fiel der Strom aus Braunkohle um vier Prozent zurück, Steinkohle verlor gar elf Prozent. Gaskraftwerke produzierten rund ein Viertel weniger. Die Atommeiler blieben mit minus zwei Prozent etwa konstant.
Weil Kohlekraftwerke sehr träge sind, lassen sie sich nur schwer abregeln. Deshalb wird der billige Strom ins Ausland gedrückt. Rund 17 Terawattstunden flossen in den Stromexport, im Gesamtjahr 2013 waren es 32 Terawattstunden gewesen. (hs)