Erst Kanzlerin Merkel, dann Wirtschaftsminister Gabriel: Bei den Kapazitätsmärkten zeigt sich die Regierung einig. Nun erklärt auch Gabriels Staatssekretär Rainer Baake den Bossen der Energiewirtschaft, dass keine Kraftwerke künstlich am Leben erhalten werden, die man nicht braucht.
Auch Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, äußerte sich in dieser Woche zu einem heiß diskutierten Thema innerhalb der Energiewirtschaft: den Reservekraftwerken. „Kapazitätsmärkte können nicht eingeführt werden, nur um Kraftwerke am Leben zu erhalten, die wir eigentlich gar nicht brauchen“, sagte Baake auf der Handelsblatt-Jahrestagung in Berlin. In den nächsten Jahren gebe es in Deutschland weiterhin Überkapazitäten.
„Dennoch muss das Thema zukünftig adressiert werden, denn der aktuelle Grenzkostenmarkt ist nach der Liberalisierung des Strommarktes eingeführt worden – eine Zeit, in der es nur konventionelle Kraftwerke gab“, erklärte Baake weiter. Angesichts der Zunahme von erneuerbarer Energie im Netz funktioniere der Grenzkostenmarkt „aber nicht mehr optimal“.
Große Chancen zur Sicherung der zukünftigen Energieversorgung sehe er vor allem im europäischen Energiebinnenmarkt. Das Thema Versorgungssicherheit sei keine rein nationale Frage, sondern müsse im Einklang mit den europäischen Nachbarn und der EU geklärt werden.
Während dessen bekräftigt Frank Mastiaux, Chef des Energiekonzerns EnBW, seine Forderung gegenüber der Regierung die Reservekraftwerke zu vergüten. (nhp)