Die erneuerbaren Energien werden 2015 voraussichtlich rund 33 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken. Künftig gehe es darum Strom, Wärme und Mobilität stärker miteinander zu gekoppeln.
Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Schätzung. Demnach könnten rund 193 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen bis zum Jahresende erzeugt werden. Zum Vergleich: Das ist rund ein Fünftel mehr als im Vorjahr. 2014 lag der Anteil der Erneuerbaren mit 161 Milliarden Kilowattstunden noch bei rund 27 Prozent des Bruttostromverbrauchs.
BDEW fordert Netzausbau
Deutliche Zuwächse verzeichnen ZSW und BDEW vor allem bei der Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik. Die Erneuerbaren seien auf „einem vielversprechenden Weg“, sagt Frithjof Staiß, Vorstandsmitglied des ZSW. „Trotzdem bedarf es weiterer Anstrengungen, die über die reine Stromerzeugung hinausgehen: Strom, Wärme und Mobilität müssen stärker miteinander gekoppelt und als Gesamtsystem optimiert werden.“
„Unabhängig von der exakten Quote zum Jahresabschluss wird erneut deutlich, dass die erneuerbaren Energien im deutschen Strommix weiter an Bedeutung gewinnen“, erklärt Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Gleichzeitig steige aber der Handlungsdruck für die Integration der regenerativen Energien ins Gesamtsystem der Stromerzeugung. Darüber hinaus dürfe beim Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze keine Zeit verloren werden, sagt Müller. (N. Petersen)