Das Bundeskabinett hat gerade erst die Verordnung für Ausschreibungen von Photovoltaikfreiflächenanlagen beschlossen. Nun soll die erste Runde bereits im Februar starten. Gebote können bis zum Mitte April eingereicht werden.
„Die Bundesnetzagentur kann bereits im Februar 2015 die erste Ausschreibungsrunde bekanntgeben“, verkündete Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Die ersten Gebote könnten dann bis zum 15. April 2015 bei der Bundesnetzagentur abgegeben werden. „In einem zweiten Schritt ab 2017 soll die finanzielle Förderung grundsätzlich auch für andere erneuerbare Energien auf Ausschreibungen umgestellt werden“, erläuterte Gabriel. So werden laut Minister die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien planbar und kostengünstiger erreicht.
Ziel der ersten Photovoltaikausschreibungsrunde: Mit der Pilotausschreibung sollen Erfahrungen mit dem neuen Förderinstrument gesammelt werden. Künftig werde die Höhe der Förderung also nicht mehr staatlich festgesetzt, sondern mittels einer Ausschreibung im Wettbewerb ermittelt. Dies soll die Kosten senken.
Im Schnitt 400 Megawatt pro Jahr
Ausschreibende Stelle ist die dem Wirtschaftsministerium untergeordnete Bundesnetzagentur. Sie führt jeweils drei Ausschreibungsrunden in den Jahren 2015, 2016 und 2017 durch. Es sollen jährlich Freiflächenanlagen in einem Umfang von durchschnittlich 400 Megawatt realisiert werden. Zu diesem Zweck werden im Jahr 2015 erst 500 Megawatt, im Jahr 2016 dann 400 Megawatt und im Jahr 2017 nur noch 300 Megawatt ausgeschrieben. „Werden Anlagen nicht realisiert, wird das Volumen der folgenden Ausschreibungen entsprechend angepasst“, teilt die Regierung mit.
Die Solarbranche sieht dieses Modell kritisch: „Das Auktionsvolumen ist viel zu klein“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Das geplante Auktionsvolumen für ebenerdige Solarparks reiche nicht aus, um den von der Regierung insgesamt angestrebte Zubau von rund 7,5 Gigawatt Leistung bis Ende 2017 zu erreichen. (nhp)
