Gläubiger und Aktionäre des Bonner Unternehmens stimmen dem Kapitalschnitt zu. Damit ist der Weg frei für den neuen Investor Katar Solar. Zudem bleibt Frank Asbeck weitere fünf Jahre Chef von Solar World.
Das Solarunternehmen Solarworld ist vorerst gerettet: Am gestrigen Mittwoch gegen 22h, nach über zwölf Stunden Sitzung, stimmten 99,1 Prozent der Aktionäre für den Kapitalschnitt. Das Ergebnis: Im Tausch für 150 Anteilsscheine gibt es eine neue Aktie.
Am Montag und Dienstag dieser Woche hatten bereits die Gläubiger dem Sanierungskonzept zugestimmt. Dabei verzichten die Gläubiger des Bonner Solarkonzerns auf insgesamt 55 Prozent ihrer Forderungen oder 550 Millionen Euro, photovoltaik berichtete.
35 Millionen Euro aus Katar
Mit der Zustimmung der Aktionäre und Gläubiger ist die Voraussetzung für den Einstieg des neuen Großinvestors aus Katar erfüllt. Dieser will 35 Millionen Euro in das Unternehmen investieren. Katar Solar wäre dann mit 29 Prozent der größte Einzelaktionär. Solar-World-Chef Frank Asbeck schießt zehn Millionen Euro privates Geld zu, das entspricht einem Anteil von rund 20 Prozent. Die Aktionärsversammlung verlängerte den Vertrag von Asbeck zudem um fünf weitere Jahre, bis zum 9. Januar 2019.
Der ehemalige Branchenprimus Solar World ist damit erstmal gesichert. Es muss sich zeigen, ob sich das Unternehmen künftig am Markt halten und mit der asiatischen Konkurrenz mithalten kann. Asbeck zeigte sich optimistisch: Bei den Gesamtkosten liege Solarworld kaum über dem Niveau der chinesischen Konkurrenz. Der Wert der Aktie bleibt heute morgen allerdings weiter im Keller ̶ bei 52 Eurocent. (Niels H. Petersen)
