Der immer näher rückende Solardeckel verunsichert viele kleine und mittlere Unternehmen. Dennoch ist das Interesse für Photovoltaik gerade unter Mittelständlern ungebrochen groß. Das ergibt eine aktuelle Umfrage.
Aus Sicht der befragten 2.500 Unternehmer hat Photovoltaik mit 44,5 Prozent das größte Potenzial für die Erzeugung von Ökostrom. Auf Platz zwei der zukunftsweisenden erneuerbaren Energien landen Blockheizkraftwerke (23,5 Prozent). Die Mehrheit (rund 62 Prozent) aller Mittelständler glaubt, dass sie mit der Produktion von Ökostrom entscheidend zur Energiewende beitragen kann. Die Umfrage haben die Marktforscher von Civey im Auftrag des Versorgers Eon durchgeführt.
Photovoltaik an Nummer eins
Jedes fünfte mittelständische Unternehmen (22,2 Prozent) erzeugt laut der Studie bereits Ökostrom. Die Entscheider in diesen Firmen interessieren sich vor allem überdurchschnittlich stark für Solarenergie und Windkraft: 76,5 Prozent können sich zusätzlich eine Dach-, 11,8 Prozent eine Freiflächenphotovoltaikanlage auf dem Firmengelände vorstellen, 24,7 Prozent ein Blockheizkraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) und 18 Prozent ein Kleinwindrad.
Für Firmen, die einen hohen Anteil des selbst erzeugten Stroms verbrauchen und den Rest direkt vermarkten wollen, lohnt sich eine Anlage – auch ohne staatliche Zuschüsse. Dennoch seien viele Unternehmen im Markt verunsichert, sagt Victoria Ossadnik, Vorsitzende Geschäftsführerin der Eon Energie Deutschland. „Wir erleben, dass viele Unternehmen verunsichert sind. Sie zögern mit dem Bau einer Photovoltaikanlage und hoffen darauf, dass der 52-Gigawatt-Deckel gestrichen wird.“ Eine weitere Förderung durch das EEG-Regime seitens der Bundesregierung würde den Ökostromausbau in Deutschland aber vorantreiben, um die Klimaziele überhaupt im Ansatz zu erreichen.
Stichtag für den potenziellen Förderstopp
Nach aktueller Rechtslage läuft die staatliche Unterstützung für Solaranlagen bis 750 Kilowatt aus, sobald hierzulande die installierte Photovoltaikleistung 52 Gigawatt erreicht wird. Dies könnte laut BSW Solar schon im März der Fall sein. Anlagen, die im zweiten Kalendermonat nach dem Stichtag in Betrieb gehen, würden dann keine EEG-Förderung mehr erhalten. (nhp)