Kunden und Installateure brauchen transparente und nachvollziehbare Kriterien, um die Qualität von Heimspeichern einschätzen zu können. Die Branchenverbände BSW-Solar und der BVES haben nun einen neuen Effizienzleitfaden vorgestellt. Erste Hersteller haben sich bereits verpflichtet, weitere werden folgen.
Es handelt sich dabei um „eine freiwillige Selbstverpflichtung“, wie BVES-Geschäftsführer Urban Windelen bei der Vorstellung auf der Energy Storage betont. Immerhin haben demnach die ersten vier Unternehmen zugesagt, diese Kriterien einzuhalten. Darunter befinden sich die Speicherhersteller Sonnen, Solarwatt, Kostal und SMA. In den nächsten Tagen werden noch weitere Hersteller folgen. Ein Vertreter von Fenecon sagte ebenfalls zu, dass sich seine Firma zu den Kriterien bekennen würde.
Der Leitfaden gilt für stationäre Heimspeicher mit Lithiumakkus. Die Größe der Systeme wurde dabei nicht klar nach oben abgegrenzt, erklärte Wissenschaftlerin Nina Munzke vom KIT, die an der Entwicklung des Leitfadens maßgeblich beteiligt war.
Anforderungen für die KfW-Förderung
Das Dokument ist ein erster Schritt, um die Transparent auf dem Batteriespeichermarkt zu erhöhen. So entstand erstmals ein standardisiertes Messverfahren in Deutschland - das später auch Europa kommen könnte - für den Wirkungsgrad, Regelungsgenauigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Standby-Verluste von Batteriespeichern. Denn der Eigenverbrauch des Batteriemanagements kann durchaus einen höheren Einfluss auf die Gesamteffizienz des Systems haben, als unterschiedliche Lithiumtechnologien.
So könnte der Leitfaden auch Abhilfe schaffen, um die von der KfW-Speicherförderung geforderten 80 Prozent Restkapazität nach zehn Jahren Laufzeit auch zu belegen. Auch Banken und Versicherungen werden ein gesteigertes Interesse an mehr Transparenz im Speichermarkt haben. Das Thema Alterung der Systeme und Zyklenfestigkeit steht dann als nächstes ins Haus. (nhp)