Anfang 2007 bekam der Betreiber seine Photovotlaikanlage für unter 5.000 Euro netto pro Kilowatt. Ich fragte mich, wie lange das, bei fallenden Einspeisevergütungen noch gut gehen würde. Schließlich hätten wir zum Jahrzentwechsel eine Einspeisevergütung für Aufdachanlagen von zirka 0,42 Euro, was einem Anschaffungspreis von 4.000 Euro pro Kilowatt netto entsprechen würde. Heute sind wir schlauer.
Damals war ich Angestellter bei Suntechnics, Tochter des aus meiner Sicht Branchenprimus Conergy AG (auch das kam anders…). Dort war ich in Berlin und den neuen Bundesländern im Vertrieb unterwegs, habe kleine bis potentiell große Betreiber beraten und habe mir dort die Projektierung von Anlagen angeeignet. Oft wurden mir Dachflächen in der tagtäglichen Arbeit von den Eigentümern angeboten, die nicht selber investieren wollten. Tja – hätte ich damals mal zugeschlagen ...
Ende 2009 stellte mein damaliger Arbeitgeber den Endkundenvertrieb ein, meine Arbeit endete dort nach fast sechs Jahren. Ich spürte in den neuen Bundesländer verpachtungswillige Dacheigentümer auf, verhandelte mit diesen, ein Pachtvertrag wurde unterzeichnet und ich vermittelte an Investoren. Zur Erinnerung: 2009 hatten wir eine Wirtschaftskrise, das Geld rannte den Projekten hinterher. Was ich nun brauchte, waren neue Kontakte in der Photovoltaikbranche. Hierzu machte ich mir die sozialen Medien zunutze: Facebook, LinkedIn und Xing. Bei Xing gründete ich eine Gruppe, die zuerst Solarstammtisch Berlin/Brandenburg heißen sollte.
Jedoch brachte ich das Wort Solar mit dem Begriff Allianz zusammen: Solarallianz. Nach den ersten 100 Mitgliedern in der Solarallianz gab es den ersten Stammtisch in Berlin im April 2010. Weitere Veranstaltungen folgten. In München lernte ich zum Beispiel auf meiner eigenen Veranstaltung den Projektentwickler kennen und zwei Wochen zuvor den Investor in Hamburg. Beide brachte ich zusammen. Doch dieses Vertriebskonzept funktionierte natürlich nicht lange, denn im Jahr 2013 halbierte sich der Zubau. Im April lernte ich Frank Scheibe kennen, meinen heutigen Geschäftspartner bei der Solarallianz, bei Sunny Driver und beim Ertragsretter.
Im Jahr 2013 legen wir unseren Schwerpunkt auf Speicher, bis heute haben wir knapp 20 Storage Days (Heimspeicher) und Storage Days XXL im großen Format und durchgeführt. Unser Claim heißt seit vier Jahren: Wir verbinden Interessen! Im Jahr 2014 hatte ich nach der Konsolidierungsphase in der Photovoltaik die Idee, eine zentrale Anlaufstelle für die Betreiber von defekten und verwaisten Anlagen zu schaffen. Ertragsretter nennen wir das Kind und die Kontakte, die wir über die vielen Veranstaltungen der Solarallianz generiert haben, sind uns sehr behilflich.
Die zweite Idee, die ich vor knapp zwei Jahren hatte, ist ein Online-Tool für zukünftige Fahrer von E-Auto, die den Strom vom Dach gleich fürs neue E-Auto produzieren wollen. Der Sunny Driver war geboren. Übrigens möchte ich erwähnen: Den Sunny Driver haben wir im Netzwerk umgesetzt und zwar mit der Solarschmiede. Auch dieser nimmt Fahrt auf und eine dritte Idee ist bereits vorhanden – über diese Idee werde ich dann zu Eurem 20. Jubiläum berichten. Ich bin gespannt, ob alle Ideen gezündet haben. Bis dahin wünsche ich Euch und uns allen maximale Wirkungsgrade!
Andreas Muntinga ist Gründer und Geschäftsführer der Solarallianz.
