Ende 2012 produzierten rund 1,35 Millionen EEG-Anlagen in Deutschland Ökostrom. Mehr als 1,3 Millionen davon sind Solaranlagen mit einer Leistung von gut 31 Gigawatt – das entspricht der Leistung von 25 Kernkraftwerken. Vorreiter ist der Freistaat Bayern.
In Deutschland haben 2012 insgesamt 1.346.528 Anlagen Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Den zahlenmäßig größten Anteil daran hatte die Solarenergie mit 1.303.219 Anlagen, gefolgt von 22.198 Windenergieanlagen an Land und 13.099 Biomasseanlagen. Das haben aktuelle Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergeben.
Die meisten EEG-fähigen Anlagen standen in Bayern (441.504), gefolgt von Baden-Württemberg (249.579) und Nordrhein-Westfalen (191.053). Im Freistaat waren insgesamt 433.767 Photovoltaik- und 3.579 Biomasseanlagen installiert. Die meisten Windenergieanlagen an Land standen allerdings in Niedersachsen. Dies führte dazu, dass Niedersachsen mit 21,8 Milliarden Kilowattstunden im Vergleich mit allen anderen Bundesländern den meisten Strom aus Ökostromanlagen erzeugt hat.
Anteil an Direktvermarktung steigt
„Die neuen BDEW-Zahlen verdeutlichen die unterschiedlichen Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien und zeigen gleichzeitig den Handlungsbedarf für die anstehende EEG-Reform auf“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung und konkretisierte: „Insbesondere die sich abzeichnenden Maßnahmen zur Marktintegration der Erneuerbaren Energien und die Pflicht zur Direktvermarktung für neue Anlagen sehen wir sehr positiv“, so Müller. Derzeit sind die Bundesregierung und die Branche auf der Suche nach einem tragfähigen Design für den künftigen Strommarkt. Die Aufgabe ist alles andere als trivial.
Die derzeit freiwillige Direktvermarktung von Ökostrom ist in der Sicht des BDEW inzwischen „ein Erfolgsmodell“. Allerdings sind bereits in der Vergangenheit immer wieder zu hohe Managementprämien gerade bei der Windstromvermarktung angemahnt worden. Im Jahr 2012 wurden immerhin 40 Prozent der gesamten EEG-Strommenge im Rahmen des Marktprämienmodells vermarktet. Bei der Onshore-Windenergie sind es sogar schon knapp 70 Prozent – obwohl es bisher nur wenig Strom aus Offshoremühlen gibt (268 Megawatt Leistung auf hoher See). Der BDEW erwartet, dass dieser Direktvermarktungsanteil 2013 auf mehr als die Hälfte der EEG-Strommenge gestiegen ist. Die genauen Zahlen würden allerdings erst im Herbst 2014 erwartet. (Niels H. Petersen)