Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) will die Berliner Bürger am Stromnetz beteiligen. Energiegenossenschaften hält er für wichtig, damit die Energiewende gelingt. Zudem spricht er sich für eine Zusammenarbeit mit der Bürgerenergie Berlin aus.
„Wir wollen, dass das Thema genossenschaftliche Beteiligung an der Energiewende in Berlin eine wichtige Rolle spielt“, sagt der promovierte Physiker auf dem Kongress der Bürgergenossenschaft Bürgerenergie Berlin am 12. September. Die Bürgerenergie Berlin ist einer der Bieter im Vergabeverfahren um das Stromnetz. Die Genossenschaft will dieses gemeinsam mit dem Land Berlin betreiben. Kollatz-Ahnen hält die Kooperation mit der öffentlicher Hand für eine gute Idee. „Wir brauchen Energiegenossenschaften, damit die Energiewende gelingt“, erklärte Kollatz-Ahnen. Er bot der Bürgerenergie weitere Gespräche an.
„Wir nehmen dieses Gesprächsangebot gerne an, um die Möglichkeiten einer echten Bürgerbeteiligung auszuloten und die lokale Energiewende Hand in Hand mit dem Land Berlin voranzutreiben“, sagt Hartmut Gaßner, Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft.
Nicht die richtigen Partner
Zugleich warnte er jedoch den Senat vor einer Kooperation mit den Energiekonzernen Vattenfall oder Eon: „Die Vertreter der alten Energiewelt sind als Partner für die Energiewende in Berlin nicht geeignet.“ Gaßner erinnerte an den Energie-Volksentscheid, bei dem Hunderttausende Berliner gegen ein Stromnetz in der Hand von Vattenfall gestimmt hatten und mahnte: „Ein Deal mit Vattenfall ist nicht im Sinne der Berliner.“ Hintergrund: Der Senat führt seit mehreren Monaten Verhandlungen über mögliche Kooperationen mit den Energieunternehmen Vattenfall, Eon und Engie. (Niels Petersen)