Insgesamt 60 Unternehmen aus der Ökoenergiebranche protestierten deutschlandweit gegen den aktuellen Reformentwurf eines neuen EEG. Die Verbände der Ökoenergiebranche riefen zu der Aktion auf.
Rund 80 Mitarbeiter demonstrierten heute Morgen vor dem AS Solar Firmengebäude in Hannover. Vor dem Hintergrund der aktuellen Pläne der Bundesregierung, einschneidende Änderungen am EEG vorzunehmen, appellierte AS Solar an die Politik, die Energiewende nicht platzen zu lassen, was bei einer Fotoaktion symbolisch dargestellt wurde. Das stets angeführte Kostenargument der Energiewende müsse versachlicht werden und um den Begriff der Opportunitätskosten ergänzt werden, sagt Thomas Schulze-Hüper von der AS Solar Geschäftsleitung. Welche Alternative gebe es? „Was kostet uns das „weiter so“ in der Energiewirtschaft? Auf diese Fragen geben die Kritiker keine Antwort!“, sagt Schulze-Hüper.
Derzeit laufen dazu Gespräche zwischen der Bundesregierung und den Ländern. Anfang April 2014 wird der Kabinettsentwurf erwartet. Das Bundeswirtschaftsministerium plant, dass das novellierte EEG im August 2014 in Kraft tritt.
Keine starren Deckel
Auch in Dresden setzten insgesamt 75 Beschäftigte der WSB Unternehmensgruppe ein starkes Zeichen für die Energiewende. „Während Bundes- und Landespolitiker über die Novellierung des EEG beraten, wollen wir deutlich machen, wie wichtig Windkraft und Solarenergie für das Gelingen der Energiewende sind“, erklärt Markus Brogsitter, Mitglied der Geschäftsleitung der WSB Neue Energien Holding. Schon heute produzierten Windenergieanlagen an Land günstigeren Strom als fossile Kraftwerksneubauten und stabilisieren damit den Strompreis für Bürger und Industrie. „Politiker, die sich für starre Deckel und realitätsferne Abstandsregeln aussprechen, gefährden nicht nur die Energiewende, sondern auch die Windenergie als Zukunftsbranche in Sachsen und Deutschland“, sagt Brogsitter.
Nicht den Bock zum Gärtner machen
Der Schlüssel für die schnelle Verbreitung grüner Energie liegt vielmehr in der dezentralen Erzeugung von Solarstrom zum Eigenverbrauch. Darauf weist Deger, ein Hersteller von solaren Nachführsystemen, aus hin. Die EEG-Umlage mache den Strom für Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen immer teurer, während er an den Strombörsen vor allem wegen des eingespeisten Solarstroms billiger wird. „Wer die Energiewende und die Entwicklung der Strompreise vor allem den großen Playern überlässt, macht den Bock zum Gärtner“, Artur Deger, Gründer und Geschäftsführer von Deger.
Würde die Energiewende für die Masse der privaten und mittelgroßen gewerblichen Verbraucher vorrangig über dezentrale Solaranlagen zur Eigenversorgung dieser Verbraucher umgesetzt, würde weder in Strom in großen Mengen eingespeist, noch müssten die Netze im bislang angepeilten Maße für Unsummen ausgebaut werden, sagt Deger. „Das allerdings ist weder im Interesse der Betreiber von Höchstspannungsleitungen, noch der großen Energieversorger.“ (nhp)