Elektromobilität, Energiedienstleistungen, Wartungen: Die Energiewende bietet neue Geschäftsfelder für Mittelstand und Handwerk. Ob die Betriebe richtig aufgestellt sind, soll ein Forschungsprojekt bis Ende 2015 herausbekommen.
Der ehemalige Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat die Umsetzung der deutschen Energiewende mit der Mondlandung verglichen. Doch stimmen die Rahmenbedingungen? Sind die Betriebe und Mitarbeiter auch im Handwerk entsprechend vorbereitet? Und nicht nur sehr wichtig für Altmaier: Bleiben die Kosten im Griff? Die Energiewende kann nur mit dem Handwerk gelingen, sagt die Branche. Die Forschungsinstitute des Handwerks starten deshalb gemeinsam mit den Betrieben ein Projekt, das bis Ende 2015 laufen soll. Ziel sei es, zu schauen, ob dass Handwerk gut aufgestellt ist.
Elektromobilität
Die Elektromobilität gilt als Schlüssel für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. Doch nur mit den Kraftfahrzeug- und Elektrohandwerken kann die Elektromobilität flächendeckend eingeführt werden, urteil der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Mit den Qualifikationen und Servicestrukturen der Betriebe könnten Angebote für Fahrzeugwartung und Ladeeinrichtungen geschaffen werden. Um so neue dezentrale Energien zu nutzen. Bundesweit werden in vier Schaufenstern die Bedingungen für eine Einführung der Elektromobilität untersucht. Am Schaufenster in Niedersachsen ist beispielsweise das Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik beteiligt.
Das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk in Göttingen werde sich mit den Marktchancen beschäftigen. Diese entstünden besonders für die Betriebe bei einer intelligenten Energienutzung. Handwerksunternehmen könnten künftig zum „Energiedienstleister“ werden, heißt es. Die Energieberatung wie auch die Elektromobilität bringen neue Geschäftsfelder für kleine und mittlere Handwerksbetriebe. Diese werden die neuen Aufgaben aber nur fachgerecht wahrnehmen können, wenn die Mitarbeiter entsprechend aus- und fortgebildet werden. Auch das soll im Rahmen des Forschungsprojekts überprüft werden.
Energiekosten
Mit den Folgen gestiegener Energiekosten beschäftigt sich der betriebswirtschaftliche Bereich des LFI München. Eine Analyse soll den Handwerksunternehmern helfen, Stärken und Schwächen des eigenen Betriebes zu finden. Ex-Umweltminister Altmaier bezifferte die Kosten der Energiewende damals auf eine Billion Euro – belegen konnte er seine Rechnung aber bis heute nicht. (nhp)