Der japanische Photovoltaikmarkt boomt weiter. Im vergangenen Jahr bauten die japanischen Solarteure Anlagen mit einer Gesamtleistung von acht Gigawatt. Damit könnte Japan der größte Einzelmarkt werden.
Japan ist einer der Wachstumsmärkte für die Photovoltaikbranche. Die neusten Zubauprognosen zeigen, dass der Ausbau deutlich schneller geht als bisher angenommen. Denn im vergangenen Jahr wurden im Land der aufgehenden Sonne nach vorläufigen Zahlen des japanischen Forschungsinstituts RTS PV Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt acht Gigawatt ans Netz angeschlossen.
Ausbau bleibt hinter den Prognosen zurück
Damit liegen die Zubauzahlen weit hinter den Prognosen von Bloomberg New Energy Finance (BNEF). Die Amerikaner haben den japanischen Markt noch im Dezember 2014 auf 10,3 bis elf Gigawatt taxiert. Allerdings übersteigt er den Rekord für einen Einzelmarkt, den Deutschland mit 7,6 Gigawatt im Jahr 2012 aufgestellt hat. Zumal der Zubau in Japan trotz anhaltender Rezession nichts von seiner Dynamik eingebüßt hat. RTS PV sieht vor allem die Förderung der Photovoltaik als Motor der Entwicklung an. Dabei verfolgt Japan einen anderen Ansatz als Deutschland oder Großbritannien. Denn Tokio sagt den Anlagenbetreibern die Einspeisevergütung ab dem Zeitpunkt der Genehmigung der Anlage zu und nicht erst ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Damit können sich die Investoren schon nach dem Genehmigungsverfahren den Tarif vor etwaigen Degressionen sichern, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage von den Kürzungen der Einspeisevergütung und von der Zeitdauer der Installation abkoppelt.
Japan könnte größter Einzelmarkt werden
Ob Japan im vergangenen Jahr tatsächlich der größte Einzelmarkt für die Photovoltaik war, wird sich noch zeigen. Denn die Zahlen für China liegen noch nicht vor. Die Branche geht aber davon aus, dass der Zubau im Reich der Mitte weit unter den prognostizierten zehn Gigawatt geblieben ist. (su)