Der Projektentwickler Juwi hat ein großes Solarkraftwerk zur Stromversorgung bei Naturkatastrophen gebaut. Die Anlage ging jetzt in Betrieb.
Der Projektentwickler Juwi im schwäbischen Wörrstadt hat in Japan ein Photovoltaikkraftwerk auf einem ehemaligen Schulsportplatz gebaut. Für den Bau des Solarparks im etwa 100 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Nasukarasuyama benötigte Juwi nur drei Monaten. Doch Juwi hat mit der Anlage nicht Schülern den Platz zum Abbau überschüssiger Energie weggenommen. Die ehemalige Junion High School wurde im März 2012 geschlossen und sie wird jetzt als Notunterkunft bei Naturkatastrophen genutzt. Der Strom der Anlage wird dann auch gleich in der Notunterkunft genutzt. Sind nicht genügend Verbraucher in Betrieb, um den Solarstrom abzunehmen, speist die Anlage mehrere mobilen Batteriespeicher. Mit diesem gespeicherten Strom können bei Stromausfall wiederum Laptops oder Mobiltelefone geladen werden.
Gegen Stromausfälle absichern
Der Solarpark mit einer Fläche von gut 8.600 Quadratmetern leistet etwa ein Megawatt. Juwi und das japanische Tochterunternehmen Shizen Energy haben im Oktober 2013 mit dem Bau der Anlage begonnen und nahm sie vor wenigen Tagen in Betrieb. Die Stadt Nasukarasuyama will sich mit dem Kraftwerk gegen Stromausfälle bei Erdbeben absichern. „Nach dem großen Erdbeben 2011 fiel auch bei uns die Stromversorgung aus“, erinnert sich Norio Oya, Bürgermeister von Nasukarasuyama. „Mit der Solaranlage und den Batteriespeichern haben wir nun vorgesorgt.“ Immerhin haben damals die Solaranlagen Japans – im Gegensatz zum Atomkraftwerk Fukushima – keinen Schaden durch die bebende Erde oder die Flutwellen genommen. Auch die Vereinigung der ehemaligen Schüler der Nasukarasuyama-shi Nanago Junior High School unterstützt das Projekt. „Wir sind stolz und glücklich, dass der Name der Schule durch das Projekt auch in Zukunft in Erinnerung bleiben wird. Wir werden das Projekt weiter verfolgen“, sagt ein Sprecher der Vereinigung. (Sven Ullrich)
