Erneuerbare Energien und Energiespeicherung sind zentrale Forschungsaspekte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Und hohe Energiekosten ein Problem. Nun errichtet das Institut zusammen mit Solarwatt eine ein Megawatt-Solaranlage, um den eigenen Strombedarf zu decken.
„Mit der Photovoltaikanlage im Eigenverbrauch läutet das KIT im Sinne eines Forschungsprojekts die Energiewende auch für die eigene Stromversorgung ein“, sagt Professor Eberhard Umbach, Präsident des KIT. Zudem sei das Vorhaben auch betriebswirtschaftlich vorteilhaft. Die hohen Stromkosten des KIT würden dadurch reduziert.
Steigende Energiekosten sind derzeit für alle Forschungseinrichtungen eine große Belastung. Hinzu kommt: Dieses Geld fehlt dann im Forschungsbudget für Investitionen und Fachkräfte. Mit erneuerbarer Energie kann das KIT hingegen die Stromkosten nachhaltig begrenzen. Im Herbst 2013 sollen in einer ersten Phase Photovoltaikmodule mit der Leistung von einem Megawatt auf dem KIT-Gelände installiert und in Betrieb genommen werden. Damit ließen sich im Verlauf eines Jahres etwa zwei Prozent des eigenen Strombedarfs decken. Die Investition beträgt rund 1,5 Millionen Euro. Dem steht eine jährliche Kostenersparnis von 200.000 Euro gegenüber, bei einer angenommenen Anlagenlebensdauer von etwa 20 Jahren. Nach acht Jahren ist das Geld also bereits wieder eingespielt.
Ziel: Nutzungsdauer von bis zu 30 Jahren
In Kooperation mit dem Dresdener Unternehmen Solarwatt werde mit der neuen Eigenverbrauchsanlage auch ein Solarmodul-Freilandlabor eingerichtet. Dort werden Solarmodule neuester Technologien installiert, so genannte Glas-Glas-Module, und unter realen Einsatzbedingungen auf Ertrag und Alterungsverhalten untersucht.
Zudem wollen die Forscher wissen, wie durch den Neigungswinkel und die Himmelsrichtung der Module, eine netzschonende Erzeugung des anfallenden Solarstroms erreicht werden kann. Ziel sei es, die Entwicklung regenerativer Energiesysteme mit höherer Energieeffizienz und verlängerter Nutzungsdauer von bis zu 30 Jahren zu erreichen. Die Kosten des Solarstroms könnten so gesenkt werden. (Niels H. Petersen)