Die Energiemarktexperten von Energy Brainpool haben die Frage untersucht, wie hoch ein wirkungsvoller Preis für Kohlendioxid sein muss. Der aktuelle Preis an der Börse von 6,80 Euro pro Tonne verfehlt sein Ziel.
Das Fazit der Untersuchung: Bei den aktuellen Brennstoffpreisen habe ein Kohlendioxidpreis von unter zehn Euro die Tonne keinen spürbaren Effekt auf die Emissionen im Stromsektor. Das aktuelle Preisniveau von 6,80 Euro pro Tonne verfehlt demnach sein Ziel. „Knapp sieben Euro CO2-Preis ändern den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nicht signifikant, “ sagt Fabian Huneke, Senior Expert bei Energy Brainpool. Der Preis biete kaum einen Anreiz für Industrie und Wirtschaft, in emissionsarme oder -freie Technologien zu investieren.
Ein nationaler Kohlendioxidpreis im Stromsektor
Wie hoch müsste der Preis also sein? „Ein Preis von rund 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid würde aktuell jede Stunde zu einem spannenden Wettbewerb der Technologien führen, die Stromnachfrage emissionsarm zu decken“, lautet die Erkenntnis. Sobald ein Kohlendioxidpreis von 32 Euro pro Tonne überschritten werde, fielen „die durchschnittlichen Grenzkosten der effizienten Gas- und Dampfkraftwerke (GuD) unter jene der Braunkohlekraftwerke“. Dies bedeutet, dass die GuD-Kraftwerke die Braunkohlekraftwerke schlichtweg verdrängen.
Am wirksamsten wäre demnach ein sektorenübergreifender weltweiter Kohlendioxidpreis –oder zumindest ein europäischer. Kurzfristig durchsetzbar ist ein nationaler Kohlendioxidpreis zumindest im Stromsektor, der sich durch einen europäischen ergänzen lässt. Dieses Instrument stellt zwar kein Allheilmittel für den Klimaschutz dar. „Es ist jedoch allemal effizienter und marktnäher als ein ordnungsrechtliches Technologieverbot.“ (nhp)
Das White Paper steht zum Download auf der Website von Energy Brainpool zur Verfügung.