Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat dafür gestimmt eine Marktstabilitätsreserve im EU-Emissionshandelssystem ab 2019 einzuführen. Die deutsche Bundesregierung, die Energiewirtschaft und Ökoverbände wollten die Reserve bereits ab 2017.
Ein funktionierender Emissionshandel sei unverzichtbar, um die Klimaschutzziele effizient zu erreichen, erklärt Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Es sei bedauerlich, die Marktstabilitätsreserve erst Ende 2018 einzuführen, sagt Müller. „Damit wurde die Chance vergeben, ein wichtiges Signal für die zügige Stärkung des Emissionshandels auszusenden.“
Positiv sei aber der Entschluss, die zeitweise zurückgehaltene Zertifikate in die Reserve zu überführen, bewertet der Ökoverband WWF: Dabei geht es um die 900 Millionen überschüssigen Zertifikate, die im Rahmen des Backloading temporär vom Markt genommen worden sind, als auch um die 700 bis 900 Millionen nicht zugeteilten Zertifikate. Letztere sollten im Jahr 2021 versteigert werden sollten und würden nach den Plänen des Umweltausschusses direkt in die Reserve übertragen.
Hintergrund: Die Marktstabilitätsreserve soll den Emissionshandel stabilisieren. Steigt der Überschuss an Zertifikaten auf eine bestimmte Menge an, so werden Zertifikate vom Markt genommen und in die Reserve gestellt. Sinkt der Überschuss unter eine bestimmte Grenze ab, so werden Emissionsscheine aus der Reserve zurück auf den Markt gebracht. (nhp)