Berlin hat gewählt, die Groko in der Bundeshauptstadt ist Geschichte. Nun stehen alle Zeichen auf Rot-Rot-Grün, auch wenn wir den Koalitionsverhandlungen nicht vorgreifen wollen. Zähneknirschend muss der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) akzeptieren, dass die Zeit der einfachen Bündnisse und der klaren Mehrheiten vorbei ist. Die Welt wird immer komplexer, immer schwerer zu überschauen. Warum sollte es in der Politik anders sein?
In Berlin gibt es keine sogenannten Volksparteien mehr, basta Genossen! SPD und CDU erzielten Stimmenanteile, die der Linken, den Grünen und der AfD vergleichbar sind. Dass die SPD überhaupt mehr als 20 Prozent bekommen hat, ist allein Michael Müller zu danken. Er hat – zumindest teilweise – ausgebügelt, was die Groko im Bund verschlafen hat. Was sein Parteichef Sigmar Gabriel vergeigt hat. Wäre Gabriel schon bei dieser Wahl in Berlin angetreten, wäre er bereits am Sonntag untergegangen. (Heiko Schwarzburger)