Letzte Woche ging diese Meldung durch die Medien: Staatssekretär Rainer Baake traf sich mit Ministern der Bundesländer sowie Abgeordneten aus dem Bundestag, um die geplanten Stromtrassen „Südlink“ und „Südostlink“ auf den Weg zu bringen. Bis 2025, hofft Baake, sollen die Trassen ans Netz gehen.
Doch der Widerstand gegen die geplanten Stromtrassen wächst. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass nunmehr Erdkabel verlegt werden sollen. Niemand will Freileitungen, und niemand will Erdkabel – außer vielleicht Herr Baake und die Betreiber der großen Offshore-Windparks in der Nordsee.
Gigantische Schneisen längs durch Deutschland
Worum geht es? Die geplanten Trassen sind schätzungsweise rund 800 Kilometer und 600 Kilometer lang. Dafür werden Schneisen durch Wälder, Fluren und Äcker geschlagen, zwischen 500 und 1.000 Meter breit. Rechnet man Zufahrtswege und Bauplätze hinzu, werden etwa 2.000 Quadratkilometer abgeholzt, ausgebaggert und verödet. Dagegen war die innerdeutsche Grenze ein Klacks!
Ganz zu schweigen von den tausenden Tonnen Kupfer in den Kabeln. Allein deren Erzeugung dürfte die Energie schlucken, die jemals durch diese Adern transportiert werden soll. Nicht zu vergessen die Isolierungen aus Plastik und ölgetränktem Papier, die giftige Schadstoffe in den Boden und das Grundwasser ausdünsten und irgendwann teuer entsorgt werden müssen. Was wiederum neue Breschen erfordert. Wie groß ist eigentlich der ökologische Fußabdruck dieses gigantischen Alptraums? (HS)