Die Schweiz schneidet bei der Produktion von Wind- und Sonnenstrom im europaweiten Vergleich schlecht ab: Während der Ausbau der Photovoltaik nur zaghaft voranschreitet, stagniert die Windstromproduktion auf tiefem Niveau.
Die Schweizerische Energie-Stiftung, kurz SES, hat den Ausbau von Sonnen- und Windenergie der Schweiz im europäischen Vergleich untersucht. Hierzu wurde die jährliche Sonnen- und Windstromproduktion pro Kopf in der Schweiz und den 28 Staaten der Europäischen Union verglichen. Die Analyse zeigt, dass die Schweiz weit abgeschlagen auf Rang 25 landet. Nur gerade 250 Kilowattstunden Strom pro Einwohner werden hierzulande durch die neuen regenerativen Energieträger erzeugt. Im Vergleich mit den neun umliegenden Ländern (s. Grafik) landet die Schweiz gar auf dem letzten Platz.
Dänemark und Deutschland führen das Ranking an
Windpionier Dänemark führt zum wiederholten Mal das Erneuerbaren-Ranking an. Jährlich produziert Dänemark über 2.500 Kilowattstunden Photovoltaik- und Windstrom pro Kopf – rund zehn Mal mehr als die Schweiz. Während diese Energiequellen knapp die Hälfte des Strombedarfs Dänemarks decken, erreichen Wind- und Sonnenstrom in der Schweiz gerade mal 3,7 Prozent. Auf dem zweiten Platz folgt Deutschland, welches in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt hat. Die Eidgenossen liegen knapp vor Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Lettland.
Die SES-Analyse fokussiert sich bewusst auf die beiden Technologien mit dem größten Ausbaupotential. Wie das Bundesamt für Energie kürzlich publizierte, könnten in der Schweiz allein auf Hausdächern und -fassaden jährlich 67 Terawattstunden Strom erzeugt werden, was den Landesstromverbrauch sogar um sieben Terawattstunden übersteigt. (nhp)
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