Die Übertragungsnetzbetreiber haben die Mittelfristprognose für die Schätzung der EEG-Umlage veröffentlicht. Demnach werde die EEG-Umlage im Jahr 2016 zwischen 5,66 und 7,27 Cent pro Kilowattstunde liegen. Die Ökobranche geht allerdings nur von 6,05 Cent aus.
Für das Jahr 2015 liegt sie bei 6,17 Cent pro Kilowattstunde. „Die obere Bandbreite der Prognose von 7,27 Cent je Kilowattstunde für das Jahr 2016 ist genauso unrealistisch wie die untere Bandbreite von 5,66 Cent“, sagt Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).
Die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und Transnet BW nehmen in ihrem mittleren Trendszenario eine Umlage von 6,5 Cent je Kilowattstunde für 2016 an. Der BEE rechnet dagegen mit 6,05 Cent. Für diese Abweichung gibt es laut Falk vor allem zwei Gründe: Erstens, die Netzbetreiber erwarten, dass die Privilegierung der energieintensiven Industrie bei der EEG-Umlage in den kommenden Jahren noch ansteigen wird – anders als von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplant. Dadurch würde die EEG-Umlage auf weniger Schultern verteilt. Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen würden mehr für ihren Strom zahlen, argumentiert Falk.
Und zweitens, der Kontostand auf dem EEG-Konto wird nach Einschätzung der Netzbetreiber Ende September 2015 bei 1,95 Milliarden Euro liegen. Der BEE geht dagegen von 2,6 Milliarden Euro aus. Das liegt im Wesentlichen daran, dass Tennet & Co. auch in ihrem Trendszenario mit einer höheren Einspeisung von Strom aus Windkraftanlagen auf See rechnen. Dabei liegen selbst die niedrigeren Annahmen des Ökoenergieverbands noch über den eigenen Erwartungen der Offshore-Branche. Falk: „Deshalb halten wir an unseren Werten von 6,05 Cent für 2016 und 6,2 Cent für 2017 fest.“ (nhp)