Im Vergleich zu den anderen Technologien der regenerativen Stromerzeugung wird der Zubau der Photovoltaik weltweit am stärksten sein. Bis 2025 werden Anlagen mit einer Leistung von 668,4 Gigawatt installiert sein. Der Zubau kommt trotz schwindender Unterstützung der europäischen Länder voran.
Die Photovoltaik wird in den kommenden Jahren den Zubau an erneuerbaren Energien anführen. Die amerikanischen Marktanalysten von Frost & Sullivan gehen davon aus, dass zwischen 2012 und 2015 der Anteil der Photovoltaik an der insgesamt zugebauten Leistung von erneuerbaren Energien bei 33,4 Prozent liegen wird. Damit nimmt der Solarstromausbau stärker zu als der Zubau von Windstromanlagen. Dessen Anteil taxieren die Analysten auf 32,7 Prozent. An dritter Stelle liegt die Wasserkraft. Frost & Sullivan geht davon aus, dass der Zubau von Wasserkraftwerken mit einem Anteil von 25,3 Prozent an der Energiewende beteiligt sein wird. Für die anderen Technologien bleiben dann nur noch 8,6 Prozent übrig.
Preissenkungen sorgen für einen Boom
Insgesamt gehen die amerikanischen Marktforscher davon aus, dass die weltweit installierte Leistung an erneuerbaren Energien bis 2025 auf 3.203 Gigawatt steigen wird. Im Vergleich zum Jahr 2012, als noch 1.566 Gigawatt weltweit installiert waren, ist die ein jährliches Wachstum von 5,7 Prozent. Für die Photovoltaik prognostizieren sie einen Ausbau von 93,7 Gigawatt im Jahr 2012 auf 668,4 Gigawatt im Jahr 2025. Die Analysten führen diesen Boom auf den Preisverfall der Technologie zurück. Im Gegensatz dazu werden die Preise für die konzentrierende Solarthermie (CSP) kaum sinken. Dies beschert den großen solarthermischen Kraftwerken einen nur minimalen Anteil am Zubau.
Allerdings werden wirtschaftliche Schwierigkeiten in einigen Regionen der Erde den Zubau bremsen. So prognostiziert Frost & Sullivan, dass das schlechte wirtschaftliche Klima in einigen westlichen Ländern Einfluss auf die Förderung der erneuerbaren Energien haben. Bis die einzelnen Erzeugungstechnologien die Netzparität erreicht haben, bleiben sie aber von der Förderung abhängig.
130 Fördersysteme weltweit
Immerhin haben die meisten Länder der Welt inzwischen Fördersysteme eingerichtet. So ist die Anzahl der Länder mit Förderungen für erneuerbare Energien innerhalb der vergangenen zehn Jahre von 50 auf 130 gestiegen. Als Resultat dieser politischen und finanziellen Unterstützung stiegen auch die Investitionen in die erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren drastisch.
Zubau verschiebt sich in die Schwellenländer
Trotzdem einige Schlüsselländer die Förderung erheblich kürzen, wird der Zubau weitergehen. Denn die Senkung der Kosten für die Erzeugungsanlagen aufgrund technologischen Fortschritts und steigenden Zubauzahlen wird dazu beitragen, dass auch in anderen Ländern regenerativer Strom die Netzparität erreicht. Diese Kostensenkungen werden erreicht, indem die Anlagen in anderen Ländern gebaut werden. „Es ist ein kleines Wunder, dass sich die Marktmacht der erneuerbaren Energien sich grundsätzlich in Schwellenländer verschoben hat“, erklärt Harald Thaler, Leiter der Abteilung Energie und Umweltindustrie bei Frost & Sullivan. „Bezogen auf die Urbanisierung, die Bevölkerungsentwicklung, den Zugang zu Energie und einem starken wirtschaftlichen Wachstum haben Regionen wie Asien, Lateinamerika, der Nahe Osten und Afrika ein zunehmendes Gewicht, was den Beitrag zum Wachstum von erneuerbaren Energien betrifft.“ Europa wird in Zukunft nicht mehr die Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien in der Welt spielen, wie es sie noch vor einigen Jahren innehatte.(su)